Kunstbeirat: Der Kurfürst und die Folgen

Politik will bei Skulpturen künftig mitreden.

Krefeld. Der Knatsch um den gütigen Kurfürsten ist längst Geschichte — und doch hat er nun noch ein kleines Nachspiel. Ende 2012 hatte die Arbeitsgemeinschaft Flachsmarkt eine Bronzestatue von Clemens August (1700-1761) an die Linner Museen gespendet. Im Vorfeld gab es Kritik: Nach Ansicht von Hans-Peter Kreuzberg (CDU) und anderen Kulturpolitikern hätten vorab Fachleute aus dem Kunstbereich an der Entscheidung beteiligt werden müssen. Doch die Verwaltung hatte die Genehmigung erteilt, ohne das Gremium „Kunst im öffentlichen Raum“ zu hören.

Nun hat sich Kulturausschuss mit neuen Richtlinien für einen Kunstbeirat der Stadt Krefeld befasst. Nach 28 Jahren war diese Aktualisierung aufgrund nicht mehr gültiger gesetzlicher Vorgaben nötig geworden.

Für die neue Vorlage habe man sich an anderen Städten wie Köln oder Münster orientiert, erklärte Kulturdezernent Gregor Micus. Der Kunstbeirat beschäftigt sich nun als ständiges Gremium mit allen Fragen zur Kunst im öffentlichen Raum. Er berät die Stadt, die dann die endgültige Entscheidung trifft.

Zu seinen ständigen Mitgliedern zählen der Kulturdezernent, der Dezernent für Stadtplanung und Bau, der Direktor der Kunstmuseen und einer seiner wissenschaftlichen Mitarbeiter, der Dekan des Fachbereichs Design der Hochschule Niederrhein sowie jeweils ein Künstler aus BBK, GKK und Kunstverein. Auch der Vorsitzende des Kulturausschusses sowie drei weitere Vertreter aus diesem Ausschuss gehören zu dem ehrenamtlichen Gremium.

Debatten gab es um die Parteizugehörigkeit. So soll gewährleistet sein, dass die Mitglieder vier verschiedenen Parteien angehören. Auch die Frage der Öffentlichkeit wurde diskutiert. Während in der Vorlage keine öffentlichen Sitzungen vorgesehen sind, sprachen sich SPD und Grüne dafür aus, die CDU dagegen. Nun muss der Rat über die Richtlinie entscheiden. MP/cel

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