Fontheim: Er gab dem Konstrukt Gemeinschaftstheater eine solide Basis

Joachim Fontheim wird jetzt 85 Jahre alt.

Krefeld. Man kann diesen Zeitraum schon eine Ära nennen, die 19 Spielzeiten, die Joachim Fontheim dem Gemeinschaftstheater vorstand. Von 1965 bis 1985 bestimmte er die Geschicke des Zwei-Städte-Theaters. An diesem Donnerstag, 3. Mai, feiert er seinen 85. Geburtstag.

Schon damals war Fontheim den Theatergängern kein Unbekannter. Hatte er doch einige Jahre ein Engagement als Schauspieler, ehe er als Oberspielleiter nach Essen ging. Der Beginn seiner Intendantenzeit war von einigem Wirbel begleitet, hatte er doch mit dem damaligen Kulturdezernenten Kurt Honnen dem berühmten "Living Theatre" in Krefeld ein Obdach gegeben, hatte gar dem "jungen Wilden" Hans Neuenfels die Möglichkeit gegeben, Peter Handkes "Publikumsbeschimpfung" zu inszenieren.

Die Spielpläne Fontheims zeichneten sich immer durch die Betonung auf realistisches Volkstheater aus, ein Zug auch der Zeit. Brecht wurde gespielt und durchdekliniert, Horvath stand auf dem Spielplan, die Klassiker natürlich. Und alles das vor dem Hintergrund der Leitung eines Gemeinschaftstheaters, dessen Konstruktion noch heute als das Ideal einer Städtekooperation in der deutschen Theaterlandschaft herhalten kann. In dieser Zeit festigte sich auch die Organisation der verschiedenen Abonnements. Zuletzt tat er sich als Opernregisseur (Bergs "Wozzek", "Salome und "Elektra" von Strauss) hervor. Seinen theatralischen Abschied von der Bühne gab er allerdings als Striese im "Raub der Sabinerinnen". Joachim Fontheim lebt weiter in Krefeld. Wir wünschen ihm gute Besserung.

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