Kresch-Theater Das Kresch heißt Willkommen

Die neue Spielzeit wird mit dem Stück „Weißbrotmusik“ eröffnet — es geht um Interkulturalität.

Kresch-Theater: Das Kresch heißt Willkommen
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Am 20. Dezember 2007 prügeln zwei Jugendliche einen Rentner in der Münchener U-Bahn fast zu Tode — spielt ihre Herkunft für diese Tat eine Rolle? Genau mit dieser Frage beschäftigt sich das Stück „Weißbrotmusik“, mit dem das Kresch-Theater am Dienstag, 8. September, seine Spielzeit eröffnet.

Das Stück, geschrieben von Marianna Salzmann, bezieht sich auf den Vorfall und die daraus folgende Diskussion um den Zusammenhang zwischen Kriminalität und kulturellen Wurzeln. „Das Stück ist programmatisch für die komplette Spielzeit zu verstehen. Deshalb haben wir auch im Spielzeitheft auf ein Vorwort verzichtet und haben nur ,Herzlich Willkommen’ geschrieben, aber in unterschiedlichen Sprachen“, erklärt Michael Jezierny, Leiter des Kresch-Theaters.

In dem Stück geht es um Alltagssituationen junger Menschen. Sie verlieben sich, eine junge Frau wird schwanger. Sie haben einen Migrationshintergrund und müssen mit Konflikten und Schimpfworten umgehen. „Wir Deutschen sind nicht immer die Guten“, sagt Regisseur Helmut Wenderoth. Für die Aufführungen wurde ein neues Ensemble zusammengestellt. „Wir wollten ein Ensemble, das nicht schon zehn Mal hier gearbeitet hat“, sagt Jezierny.

Barbara Feldbrugge übernimmt in dem Stück wechselnde Rollen, spielt aber immer eine Mutter. Faris Metehan Yüzbasioglu kommt aus Köln und hat dort im Kölner Comedia „Taksi to Istanbul“ gespielt, in dem es auch um die Frage geht: Was ist Heimat? „Es geht um Fragenkomplexe, die wütend und nachdenklich machen sollen“, erklärt Wenderoth. Passend dazu hat Frank Andermahr ein Bühnenbild entworfen, das eine Spielwiese zeigt, auf die die Darsteller nur durch einen Tunnel gelangen können. Das steht sinnbildlich dafür, wie schwer es Menschen haben, um in einem Land anzukommen.

Schülergruppen können nach Anfrage auch mit dem Ensemble und dem Regisseur ins Gespräch über diese Konflikte kommen. Das Stück ist geeignet für Jugendliche ab 14 Jahren.

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