Ballett: Zwischen Leben und Tod

Im Stadttheater werden zwei Ballette an die verstorbene Heidrun Schwaarz erinnern. „Stürmischer Morgen“ startet am 8. Juni.

Krefeld. Von 1996 bis zu ihrem unerwarteten Tod im vergangenen Jahr leitete Heidrun Schwaarz die kleine, aber feine Ballettcompagnie der Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld Mönchengladbach. Die letzte Krefelder Ballettpremiere in dieser Spielzeit wird zur "Hommage und Erinnerung an Heidrun Schwaarz". Am 8. Juni hebt sich der Vorhang für "Der stürmische Morgen", das Teile der zwei Ballette "Tango!" und "Schubert - Winterreise(n)", die Schwaarz 1997 choreographierte, verbindet.

Dramaturgin Silke Meier stellte den Abend jetzt bei einer Matinee vor, Schauspielerin Rosemarie Weber las Gedichte aus dem Zyklus "Die Winterreise", das Ensemble zeigte unter Leitung von Ballettmeisterin Yolande Straudo Tanzkostproben.

Die Musik zu "Tango!" kommt teils vom Band - der große Geiger Gidon Kremer wird mit seiner Hommage an den berühmten Bandoneonisten Astor Piazolla zu hören sein -, teils wird Anna Schäfer, begleitet von Jochen Kilian am Piano und Klaus Gutjahr am Bandoneon, traurige Tangolieder singen. Der Tanz, an dem der ehemalige Solotänzer Augustus Damian choreographisch mitgewirkt hat, verknüpft klassische Schritte mit Elementen des Tangos.

Meier charakterisierte Tango als das, "was dem vertikalen Ausdruck eines horizontalen Verlangens am nächsten kommt", gewissermaßen sehr vertikal bot sich in einer Kostprobe ein Damentrio dar, das sich an die fünf Minuten lang auf Spitze bewegte. Dazu brauche es schon einige Kondition, erläuterte Straudo.

Lieder aus Franz Schuberts Liederzyklus "Die Winterreise" werden im zweiten Teil zu hören sein, und zwar in der Orchesterfassung von Hans Zender (1993). Die Rolle des Wanderers der "Winterreise" wird auf alle Männer der Compagnie verteilt, Karine Andrei-Sutter verkörpert als Frau in Weiß das Leben und die Sehnsucht, Silvia Behnke steht als Frau in Schwarz für den Tod.

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