Haus der Bildung Debatte um Haus der Bildung

Mitte. · CDU fürchtet hohe Kosten und fordert vertiefende Studie.

 Die alten Pavillons an der Mosaikschule sollen 2022 abgerissen werden. Archivfoto: Andreas Bischof

Die alten Pavillons an der Mosaikschule sollen 2022 abgerissen werden. Archivfoto: Andreas Bischof

Foto: Ja/Bischof, Andreas (abi)

Für eine hitzige Debatte hat im Unterausschuss für Schulbau, -sanierung und -ausstattung am Mittwoch die Machbarkeitsstudie für das geplante Haus der Bildung an der Hofstraße, heutiger Standort der sanierungsbedürftigen Mosaikschule, gesorgt. Wenn die Grundschüler wie geplant 2022 an die bis dahin hergerichtete Interims-Grundschule an der Prinz-Ferdinand-Straße umziehen können, könnten auch die Bauarbeiten an der Hofstraße beginnen und das Haus der Bildung zwei Jahre später fertig sein, skizzierte Gebäudemanager Rachid Jaghou im Unterausschuss.

SPD betont, die Stadt könne auf keine geplante Kita verzichten

Kritik an den Plänen der Verwaltung gab es im Vorfeld von der CDU. Schulpolitische Sprecherin Stefanie Neukirchner sagte der WZ, man brauche „schnelle Lösungen“ statt mit einem Haus der Bildung den Zeitplan zu verzögern und die Kosten – nach heutigen Rechnungen rund 46 Millionen Euro – in die Höhe zu treiben. Zudem wünscht sich die CDU am Standort Platz für eine „großzügig gestaltete Grundschule“, statt den Raum zusätzlich mit einer Kita und einem Familienzentrum zuzubauen. Kein Verständnis hat dafür SPD-Ratsherr Julian Seeger: „Sie hatten Jahrzehnte die Möglichkeit, den Zustand dieser Schule zu verbessern“, moniert er im Ausschuss in Richtung der CDU. „Jetzt zu jammern, das alles dauert zu lange, das ist ein Witz.“

Für Seeger, der selbst als Erzieher arbeitet, ist es keine Option, „eine Kita abzulehnen, die wir bauen könnten“. Denn: „Selbst, wenn wir alle Kitas bauen, die jetzt angedacht sind, haben wir nicht genug Plätze. Auf die vier Gruppen, die da an der Hofstraße geschaffen werden, können wir nicht verzichten.“ Der SPD-Mann lobt die Machbarkeitsstudie der Verwaltung. „Das Ergebnis macht uns sehr glücklich.“ Er glaubt: Mit einem Haus der Bildung könne Krefeld „landesweit zum Vorreiter werden“. Das glaubt auch Partei-Kollege Jürgen Hengst. Er sieht in einem an Kita und Grundschule angegliederten Familienzentrum eine „pädagogische Linie“ und „ein Konzept mit Zukunft“.

Bildungsdezernent will
sich um Förderung bemühen

Gegenwind kommt von Jürgen Wettingfeld (CDU): Das Konzept von Kita, Schule und Familienzentrum an einem Standort sei nichts Neues, „das wird in Krefeld schon seit Jahren praktiziert, zum Beispiel in Oppum“. Schwierigkeiten sieht Wettingfeld bei der Finanzierung: Zwar hatte Bildungsdezernent Markus Schön, ein großer Befürworter der großen Lösung eines Hauses der Bildung, versprochen, man wolle sich bei den zuständigen Landesministerien um Förderung bemühen, sobald die Machbarkeit bestätigt sei – noch seien „Fragen der Förderung und Finanzierung aber nicht geklärt“, betont CDU-Mann Wettingfeld. Er regt an, die Machbarkeitsstudie noch zu vertiefen, denn: „Wir sind jetzt schon bei einer Kostenrechnung von 46 Millionen Euro, wenn wir davon ausgehen, dass bis zum Jahr 2022 alles klappt – sollen es am Ende 50 oder 60 Millionen werden?“

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