Grillabend im Juni an der Ostwall-Baustelle

Krefelder Werbegemeinschaft plant auch neue Aktionstage im September.

Grillabend im Juni an der Ostwall-Baustelle
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Kleinere, inhabergeführte Geschäfte will die Werbegemeinschaft in den Fokus rücken. Mit den neuen Aktionstagen am 5. und 6. September unter dem Motto „Heimat shoppen“ will sie auch dem Geschäftesterben entgegenwirken. Dies wurde bei der Mitgliederversammlung der Werbegemeinschaft bekannt.

Das Vorbild kommt mit dem „small business day“ aus Amerika. Er ermutigt die Menschen, in kleinen Unternehmen einzukaufen. „Die Aktionstage werden von IHK und Einzelhandelsverband gestemmt“, berichtet Markus Ottersbach, der Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes. Die Schaufenster mit dunklen Folien zu bekleben, wie es in einer Nachbarstadt geschah, um auf das Geschäftesterben hinzuweisen, hält er zwar für ein medienwirksames, aber nicht förderliches Mittel.

Für die Thementage wurde gute Arbeit geleistet, sie würden aber von vielen Kollegen nicht verstanden und getragen, erklärt Werbegemeinschafts-Vorsitzender Franz-Joseph Greve. „Solch eine große Veranstaltung kostet Geld und Engagement.“ Außerdem würden die kaufenden Kunden weniger, die Zahl der „tütenlosen Hände“ steige rasant. „Es kommen mehr Seher als Käufer. Dafür vermehre sich die Zahl der Musikanten und organisierten Bettler. Das kann so nicht weitergehen.“

Entgegen der Absprache hätten die Politiker beim vergangenen Krefelder Samstag ihre Wahlwerbestände aufgebaut und Luftballons verteilt. Greve: „Wir müssen über ein nachhaltiges Marketing für die Innenstadt nachdenken. Wir sind keine Veranstaltungsagentur.“ Mit dem Neubau der Volksbank und den neuen Angeboten im alten Horten-Haus würden sich die Fußgängerströme in der Stadt verändern.

Dass diese zentrale Veranstaltung entfällt, wiege schwer, erklärt der Vorsitzende. „Einen Ersatz zu initiieren ist ebenso schwer. Ich möchte keine Hoffnungen wecken, die sich dann nicht verwirklichen lassen. Ein Alternativprogramm kostet Engagement und Geld. Wir wollen Mode in den Geschäften präsentieren, da wird etwas passieren, es herrscht aber keine eindeutige Klarheit“, nimmt er die Aussage wieder etwas zurück.

„Alle Städte haben Probleme mit der Besucherfrequenz.“ Nun wolle die Stadt die Einnahmen durch höhere Parkgebühren vergrößern und Parkplätze — wie beispielsweise durch die Begrünung des Hirschfelder Platzes - beseitigen. „Das ist kontraproduktiv.“ Die vielen Baustellen — wie an Moerser-, Hülser- oder Rheinstraße — hätten ebenso dazu beigetragen, dass Krefeld rund 50 Millionen Euro Einzelhandelsumsatz verloren habe. „Vieles könnte besser sein.“

Die Baustelle UdU sei gut gemanagt. Sorgen bereiteten nur die Navis der Besucher, die nicht darauf eingestellt seien. Nach der harten Zeit der Vollsperrung der Kreuzung ist ein Baustellen-Grillabend um den 12. Juni herum geplant. Und das nächste Einkaufen bei Kerzenschein findet am 22. November statt.

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