Juwelier zu sechs Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt

Krerfeld. Einen derartigen Schachzug hat es bei einem Strafprozess dieses Kalibers im Landgericht noch nicht gegeben: Ein Angeklagter lässt kurz vor seiner Verurteilung zwei Anstellungsverträge von seinem Anwalt präsentieren.

Goldschmiedemeister Michael W. muss ins Gefängnis. Zu Beginn der Verhandlung versteckte er sein Gesicht.

Goldschmiedemeister Michael W. muss ins Gefängnis. Zu Beginn der Verhandlung versteckte er sein Gesicht.

Foto: Samla

Für die Zeit im offenen Vollzug und die Zeit danach: als Marketing-Mann für eine Aktiengesellschaft und als Auslieferungsfahrer für eine Bäckerei, beide mit Sitz in Krefeld. Juwelier Michael W. (48) hat hilfsbereite Freunde.

Doch mit der Arbeit „draußen“ wird es vorerst nichts. Die 2. große Strafkammer verurteilte W. wegen der Überfälle auf die Sparkassen in Mündelheim und Linn sowie die Erpressungsversuche mit Bombenattrappe in einer Mönchengladbacher Volksbank-Zweigstelle und mit Spielzeugpistole in einem Viersener Laden zu sechs Jahren und drei Monaten Haft. Kammervorsitzender Herbert Luczak sah die Gefahr, dass W. sich „durch Flucht ins Ausland dem weiteren Verfahren entzieht“. Der Haftbefehl bleibt deshalb in Kraft. „Erst muss er sich bewähren, dann kann er in den offenen Vollzug kommen.“ Die Staatsanwältin hatte sogar neun Jahre Haft beantragt. al

Mehr zum Prozess lesen Sie in der Donnerstagsausgabe der WZ Krefeld.

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