Einzelhandel: Hilfe in stürmischen Zeiten

Interview: Joel Smolibowski führt seit mehr als 100 Tagen den Verband der Einzelhändler an.

Krefeld. Joel Smolibowski ist seit dem 1.August der neue Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Krefeld/Viersen. Der 35jährige Jurist hat zuletzt als Produktmanager bei der Akademie Deutscher Genossenschaften in Montabauer gearbeitet und dabei hautnah miterlebt, dass sich der Handel in einem gravierenden Umwälzungsprozess befindet. In Krefeld hat er es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, die hiesigen Unternehmen zu unterstützen und zu stärken.

Haben Sie sich in Krefeld inzwischen eingelebt?

Joel Smolibowski: Ja. Das ist mir nicht schwer gefallen. Als Rheinhausener kenne ich die Stadt noch aus meinen Kindertagen. Für meine Familie war Krefeld früher die Stadt zum Einkaufen. Wer was Schönes suchte, fuhr nach Krefeld. Vor allem der Ostwall hatte damals das Niveau der heutigen Königstraße.

Was gefällt Ihnen hier besonders?

Smolibowski: Die vier Wälle. Wenn Krefeld (noch) keinen Masterplan hat, sollte man sich zumindest darauf besinnen, was die Stadt ausmacht und dies hervorheben. Leuchttürme setzen eben.

Könnte ein großes Einkaufscenter ein solcher Leuchtturm sein?

Smolibowski: Ein solches Center ist nur sinnvoll, wenn ein Stadtgefüge stark genug ist, es zu tragen. Eine Untersuchung der Diplom-Ökonomin Monika Walther für die Deutsche Forschungsgesellschaft in 70 kreisfreien Städten hat die Auswirkung von Einkaufszentren beleuchtet. Danach kam es in traditionellen Einkaufslagen vielfach zu Geschäftsaufgaben und Leerständen. Gleichzeitig verloren die Einzelhandelsimmobilien rapide an Wert. Diesen Effekt muss man einkalkulieren.

Welchen Eindruck haben Sie vom Krefelder Einzelhandel?

Wie kann Ihr Verband den Händlern dabei helfen?

Smolibowski: Wir wollen unsere Plattform im Internet und unser Dienstleistungsangebot ausbauen. Dazu gehört die Rechts- und betriebswirtschaftliche Beratung ebenso wie ein einmaliger kostenloser umfassender Unternehmer-Check. Danach weiß ein jeder, wo er im Markt steht, wo es bei ihm brennt und was er dagegen tun kann.

Wie kann die Stadt dem Einzelhandel dabei helfen?

Lebenslauf: Joel Smolibowski kam 1971 in Duisburg/Rheinhausen zur Welt . Er studierte Jura mit Schwerpunkt Wirtschaft und Steuer. Er arbeitete u.a. als Wirtschaftsprüfungsassistent bei der BDO Deutsche Warentreuhand.

Familienstand: Der 35-Jährige ist verheiratet, hat eine vierjährige Tochter und wohnt derzeit mit der Familie noch in Bad Honnef.

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