Wiedersehen Ein Turnvater sucht seine Turnerinnen

1987 fuhr Günter Rauschenbach mit acht Mädchen zum deutschen Turnfest nach Berlin. Nun sucht er seine Sportlerinnen.

Wiedersehen: Ein Turnvater sucht seine Turnerinnen
Foto: abi

Krefeld. Noch ganz genau erinnert sich der 83-Jährige an die Berlinfahrt des K.T.S.V. Preußen vom 31. Mai bis 7. Juni 1987: „Mit acht Mädels zwischen acht und 14 Jahren ging es mit einem Sonderzug nach Berlin“, erzählt Günter Rauschenbach. Die Aufregung war groß. Begleitet haben ihn zwei Mütter, Katja Appel und Susanne Weies.

Wiedersehen: Ein Turnvater sucht seine Turnerinnen
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Am Bahnhof Zoo wurden die Turnerinnen und Rauschenbach von einem Fahrer abgeholt. Er hielt ein Schild hoch mit der Aufschrift „Familie Rauschenbach“: „Der Fahrer staunte nicht schlecht und fragte mich, ob das wirklich alles meine Kinder seien“, sagt Rauschenbach und lacht. Die Verwechslung war schnell erklärt und die Gruppe konnte ihren Berlin-Aufenthalt in vollen Zügen genießen. Damit er die Mädchen nicht verliert, hatte sich der 83-jährige Krefelder etwas ganz Besonderes einfallen lassen: „Ich habe für alle die gleiche Kleidung gekauft, damit ich sie wiederfinde. Die Cappys habe ich bei der WZ besorgt.“

Eigentlich sollte die Tanzgymnastikgruppe zwei Auftritte absolvieren: „Ein Auftritt sollte im Volkspark Hasenheide stattfinden, da diese aber in der britischen Besatzungszone lag, wurde der Auftritt kurzfristig abgesagt“, berichtet Rauschenbach. Einmal auftreten durften die Mädchen mit ihrer Nummer „Die kleinen Geister“ aber trotzdem.

Natürlich hat der leidenschaftliche Trainer immer auch Fotos von seiner Gruppe gemacht: „Ich hatte immer ’ne Super 8-Kamera dabei und Filme gemacht. Irgendwann hat aber auf einmal niemand mehr Dias geschaut.“ Darum hat Rauschenbach nun einen Film mit den ganzen Bildern erstellt. Einziges Problem: Rauschenbach hat nur noch zu dreien von den fünf Turnmädchen Kontakt und ist nun auf der Suche nach den anderen.

Günter Rauschenbach selbst war noch lange als Turner aktiv: „Vor circa zwanzig Jahren, mit 63, musste ich aufgrund körperlicher Probleme aber aufhören zu turnen.“ Als Rentner hätte man viel Zeit, so Günter Rauschenbach, und deswegen hat er sich jetzt die ganzen Dias vorgenommen und diesen Film erstellt.

Also, Natascha, Annika, Sandra, Bianca, Georgia, Silke und Nasstasija - falls ihr das hier lest und 1987 gemeinsam mit Günter Rauschenbach in Berlin wart, dann meldet euch doch bitte unter der Telefonnummer 02151/67 249 bei ihm. Er freut sich darauf, euch eine CD mit dem zusammengestellten Film zu schenken.

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