Eierkippen: Zweikampf endet mit angeschlagenen Eiern

Der alte Brauch der Junggesellen lebte auch dieses Jahr bei einem fröhlichen Familienfest in Uerdingen wieder auf.

<strong>Krefeld. Die wärmende Frühlingssonne lockte kleine und große Besucher nicht nur aus der Rheinstadt Uerdingen an: Kurz nach 11 Uhr am Ostersonntag war der Brempter Hof an der Alten Krefelder Straße gut gefüllt. Der Uerdinger Heimatbund lud zum traditionellen Eierkippen ein. Angesichts der angenehmen Temperaturen kam die Begrüßung noch herzlicher über die Lippen der "Kippen-Freunde", ehe man sich mit "Spitz op Spitz" und "Bool op Bool" dem Zweikampf stellte. Nach 40 Minuten ausverkauft Als verkaufsfördernde "Eiermänner" erwiesen sich Heimatbund-Vorsitzender Ullrich Lohmar und "dat Oedingsche Urgestein" Karl Engels mit seinen 85 Jahren. Die Pappkartons mit 1080 gefärbten und gekochten Eiern - drei Stück für 50 Cent - wurden ihnen förmlich aus den Händen gerissen und waren schon nach 40 Minuten verkauft.

Bei Osterbier und Kaffee schmeckte das "angeschlagene" Ei zum zweiten Frühstück noch mal so gut. Unter den Besuchern inmitten der historischen Gebäude waren auch Markus Schulz und Susanne Kreuels mit Sohn Henri (6), der es gar nicht abwarten konnte, mit seinem Vater ins "Kippen-Duell" einzusteigen, das übrigens Unentschieden ausging.

Das Eierkippen in der Rheinstadt entstand gegen Ende des 19. Jahrhunderts und fand seine Wiederbelebung durch den Heimatbund in den 80er Jahren des letzten Jahrtausend. Ursprünglich kamen vornehmlich Junggesellen nach dem Hochamt um zehn Uhr auf dem Marktplatz zusammen. Archivar Karl Engels: "Wer sich mit einem schön gefärbten Porzellan-Ei Vorteile verschaffen wollte, wurde vom Kippen ausgeschlossen und musste seine so unrechtmäßig ergaunerten Produkte zurückgeben."

Aus dem Brauch der Junggesellen aus der Rheinstadt ist mittlerweile ein großes, lebhaft-heiteres Familientreffen auf einem der schönsten Flecken Uerdingens geworden. In Verbindung mit dem Initiator Heimatbund gar nicht mehr weg zu denken.

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