Stadtführer Touren zu den Lieblingsorten in der Stadt

Düsseldorf · Am Sonntag zeigen Düsseldorfer Stadtführer ihre Lieblingsorte. Die Schnupperführungen sind für die Teilnehmer kostenlos.

 Die Stadtführerinnen Ute Pannes, Daniela Pusch, Brigitte Rey-Brögger und Antje Kahnt.

Die Stadtführerinnen Ute Pannes, Daniela Pusch, Brigitte Rey-Brögger und Antje Kahnt.

Foto: ja/Strotmann

Ein Lieblingsort ist etwas sehr Individuelles. Für den einen ist das ein gemütliches Café, in dem die Stunden zerrinnen, ein anderer denkt dabei eher an ein lauschiges Plätzchen im Park oder an die Rheinpromenade, die einen grandiosen Ausblick in Richtung Hafen bietet.

Am kommenden Sonntag, 16. Februar, nehmen Düsseldorfer Stadtführer ihre Gäste mit auf acht Schnupperführungen zu den Schokoladenseiten der Stadt. Mit der Aktion anlässlich des Weltgästeführertages starten die Düsseldorfer Stadtführer jedes Jahr in die Saison.

Das Thema „Herzensangelegenheit Düsseldorf: die Lieblingsorte der Stadtführer“ war für die Organisatoren eine Herausforderung. „Es war schwierig, sich zu entscheiden, welchen Lieblingsort ich vorstelle“, sagt Antje Kahnt, Vorsitzende des Vereins Düsseldorfer Stadtführer.

Sie hat sich für die Kreuzherrenkirche entschieden, die eine bewegte Geschichte hinter sich hat. „Die Kirche wurde Anfang des 19. Jahrhunderts profaniert und als Tabaklager, Munitionsdepot und als Finanzamt genutzt“, sagt Kahnt. 1960 entschloss man sich, die Umbauten rückgängig zu machen, 1990 wurde die Kirche erneut geweiht. Die Kirche ist als Schulkirche der Ursulinen nicht öffentlich zugänglich, die Führung bietet die Gelegenheit, die gut erhaltene Deckenbemalung – am besten mit einem Opernglas – zu besichtigen. Dabei erfährt man auch, warum Sophie von Sachsen die „Retterin von Düsseldorf“ ist.

Die Stadtführerin Brigitte Rey-Brögger nimmt die Gäste auf ihrer Führung mit auf die Bolkerstraße. „Ich mag die Straße zu jeder Tages- und Nachtzeit“, sagt die gebürtige Französin Rey-Brögger. Die Straße sei früher der Mittelpunkt der Stadt gewesen. „Der Schwager von Napoleon kam mit seinem Hofstaat über die Bolkerstraße, auch die Kosaken zogen über die Straße“, sagt Rey-Brögger. Aber auch die heutige Ausgehmeile habe Charme: „Jede Bar hat ihr eigenes Ambiente und ihre eigene Musik. Touristen können sich einen Spaß daraus machen, sie nach und nach zu entdecken“, sagt die Stadtführerin.

Auf dem Nordfriedhof treffen die Besucher auf zahlreiche berühmte Namen. „Hier sind Fabrikanten, Künstler und Sammler versammelt, die man in Düsseldorf immer wieder trifft“, sagt Stadtführerin Daniela Pusch. Der Friedhof wurde Ende des 19. Jahrhunderts im Grünen angelegt, hier gebe es auf mehreren Ebenen ganz viel zu sehen.

Ute Pannes führt ihre Gäste durch den Hofgarten und widmet sich den Denkmälern, die dort stehen. „Der Garten als solches ist auch eine Bühne für die Gesellschaft“, sagt Pannes, die auf ihrer Tour einen Bezug zu Opernhaus und Theatermuseum herstellt. Weitere Lieblingsorte werden in den Führungen über die Citadellstraße und nach Little Tokio vorgestellt oder nehmen die menschenähnlichen Figuren auf Düsseldorfs Litfaßsäulen oder die Architektur des Ehrenhofs unter die Lupe.

Alle acht Schnupperführungen dauern eine Stunde. „Wir wollen zeigen, was für Schätze die Düsseldorfer hier vor der Tür haben“, sagt Antje Kahnt. Der Verein der Düsseldorfer Stadtführer ist ein Verbund von 18 Gästeführern, die selbstständig arbeiten. „Die Führungen werden an den Wünschen der Kunden ausgerichtet“, sagt Kahnt und verweist auf ein Angebot von rund 100 Themenrundgängen sowie Bus- und Radtouren in verschiedenen Sprachen. Eine zweistündige Tour kostet für bis zu 25 Personen durchschnittlich 130 Euro.

Die Führungen am kommenden Sonntag sind kostenlos. Der Verein sammelt aber Spenden für den Erhalt der Katzenbank im Hofgarten. „Die Bank wurde zuletzt übelst mit Teer beschmiert. Mit den Spenden würden wir eine Fachfirma mit der Reinigung beauftragen“, sagt Antje Kahnt. Weiteres Geld soll für die Restaurierung von zwei historischen Stadtplänen im Fundus der Universitätsbibliothek verwendet werden.

Weitere Informationen zu den Schnupperführen stehen unter

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