Streitereien mit Nachbarn: What’s Beef gibt Filiale in Golzheim auf

Seit Jahren haben sich Anwohner wegen des starken Geruchs aus dem Düsseldorfer Burger-Restaurant "What’s Beef" beschwert. Gastronom Selim Varol zog nun die Konsequenzen aus den Streitereien.

Streitereien mit Nachbarn: What’s Beef gibt Filiale in Golzheim auf
Foto: Maximilian Lonn

Düsseldorf. Die Nachricht steht mit roten Lettern auf weißem Grund. „Bitte besuchen Sie unsere Filiale auf der Immermannstraße 18.“ Ein wenig darunter folgt der Zusatz „sorry“. Seit Montag hat die Filiale des Burger-Restaurants „What’s Beef“ in Golzheim geschlossen. Mit der Aufgabe des Lokals endete gleichzeitig ein jahrelanger Konflikt zwischen Gastronom Selim Varol und den Anwohnern des Häuserkomplexes auf der Kaiserswerther Straße/Uerdinger Straße.

„Es gab Differenzen mit den Eigentümern wegen des Geruchs aus der Küche“, erläutert Varol. Dabei habe er seit der Eröffnung des Restaurants im Jahr 2015 alles getan, um belästigende Gerüche zu verhindern, versichert er. Doch immer wieder gab es Probleme mit der Lüftung.

Erst funktionierte die Hauptanlage trotz Zusicherung der zuständigen Firma nicht richtig und als die Lüftung über das Dach des Gebäudes gehen sollte, „wurde die Anlage fehlerhaft verbaut, so dass das gesamte Hochhaus gestunken hat“, erklärt Varol. „Das tut mir im Nachhinein sehr leid, das war nicht meine Absicht.“ Allein für die verschiedenen Baumaßnahmen investierte der 46-Jährige einen sechsstelligen Betrag. Der Gestank blieb trotzdem. Und nervte die Anwohner extrem. Die „Bild“ zitierte einen Nachbarn wie folgt: „Nicht nur im Flur, auch in unserer Wohnung hat es ständig nach altem Fett gerochen.“

In den vergangenen Monaten wollte Varol einen weiteren Versuch wagen und eine komplett neue Lüftungsanlage einbauen lassen, scheiterte aber trotz Bau- und Statikgenehmigung am Veto der Eigentümergemeinschaft. „Man hätte daraufhin auch weiter streiten können, aber das wollte ich nicht, das Leben ist zu kurz für negative Energien“, sagt der Gastronom, der sich künftig auf seine andere Filiale auf der Immermannstraße konzentrieren will. „Die Eigentümer und Anwohner sind auch potenzielle Gäste und die wollte ich nicht vergraulen.“

(Gastronom Selim Varol (l.) mit dem ehemaligen Betreiber des Rheinpark-Cafés, Keyvan Saghafi.)

Und was passiert mit seinem Ex-Lokal? „Die Immobilie gehört mir und es gibt bereits Bewerbungen für ein neues Gastro-Konzept“, verrät er und ergänzt mit Blick auf die Erfahrung der vergangenen Jahre: „Es wird aber kein neues Burger-Restaurant geben.“

Dass er schnell einen neuen Pächter findet, davon ist Selim Varol überzeugt: „Die Lage ist beliebt. Jeder kennt die Ecke, sie ist einer der schönsten Gastroflächen in Golzheim und die Gastronomie funktioniert dort — bei uns hat es das ja auch.“

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