Straßenbahn: Drei neue Trassen geplant

Kurswechsel in der Verkehrspolitik: „Ampel“ plant drei neue Straßenbahntrassen — so soll die U 79 künftig zur Uni-Mensa fahren.

Düsseldorf. Die neue Ratsmehrheit aus SPD, Grünen und FDP macht Tempo: Eine gute Woche erst ist das Bündnis besiegelt, schon werden mehrere neue Projekte auf den Weg gebracht. Besonders stark macht sich der Kurswechsel in der Verkehrspolitik bemerkbar, die Politiker wollen ihr Versprechen für einen besseren öffentlichen Nahverkehr rasch umsetzen. Am Mittwoch im Verkehrsausschuss (15 Uhr, Rathaus, Marktplatz 2) will die „Ampel“ die nötigen Etat-Mittel beschließen.

U 79 zur Uni-Mensa So ist geplant, die Stadtbahnlinie U 79 näher an die zentralen Bereiche des Uni-Campus’ zu bringen. Dazu soll die Linie (endet bisher an der Uni Ost/Botanischer Garten) bis zur Mensa geführt werden. Die wahrscheinlichste Variante dafür ist eine neue Trasse über die Universitätsstraße (siehe Grafik). Das Ergebnis der bisherigen Überlegungen soll in Kürze den Fachpolitikern vorgestellt werden. Für die Erarbeitung eines Beschlusses werden 100 000 Euro in den Etat 2015 eingestellt.

Neue Trasse in Flingern/Gerresheim Eine neue Straßenbahn ist auch im Bereich Flingern/Gerresheim geplant: Die Rede ist von einer Trasse über Cranachstraße, Hellweg, Dreher- und Torfbruchstraße. „Ziel ist eine verbesserte Anbindung der Stadtteile Flingern-Nord und Gerresheim-Süd, insbesondere auch der Neubaugebiete Grafental, Quellenbusch und Glasmacherviertel sowie des Sportparks Flingern“, heißt es.

Straßenbahn zur Bergischen Kaserne Wie die WZ bereits berichtete, gibt es auch Überlegungen, eine Straßenbahntrasse zur Bergischen Kaserne zu bauen. Dort wird in den nächsten Jahren ein neues Wohnquartier entstehen. Machbarkeit, Kosten und Effizienz dieser Trasse sowie der in Flingern/Gerresheim sollen nächstes Jahr von der Verwaltung geprüft werden. Dafür werden 150 000 Euro eingeplant. „Ohne mehr Straßenbahn wird die Stadt im Verkehr ersticken“, begründet das FDP-Experte Manfred Neuenhaus.

Einig ist sich die Ampel auch darin, dass die Mühlenstraße in der Altstadt autofrei werden soll. Zwar ist die Durchfahrt auch jetzt schon verboten, aber es halten sich viele nicht daran. Nun soll diskutiert werden, wie die Straße besser gestaltet werden könnte. Für den Dialog mit Anwohnern, Gastronomie und Taxifahrern werden im Etat 2015 rund 50 000 Euro reserviert.

Die Mittel für den barrierefreien Ausbau von Haltestellen sollen um 700 000 Euro auf 2,44 Millionen aufgestockt werden. Dies soll auch der ÖPNV-Beschleunigung dienen, weil ein schnellerer Ein- und Ausstieg möglich ist. „Und ÖPNV-Beschleunigung hat für uns Priorität“, sagt der Ausschussvorsitzende Martin Volkenrath (SPD).

Und auch der Etatposten für den Ausbau des Radverkehrs soll um 500 000 auf 2,5 Millionen Euro aufgestockt werden — ein Herzensanliegen der Grünen. Dies aber erst mit Wirkung 2016. Außerdem soll es im Fahrradbüro der Stadt eine Stelle mehr geben.

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