Rauchfreie Narren: Is’ scho Ascher-Mittwoch?

Bei Karnevalssitzungen in Schulen sind Zigaretten verboten. Manche Vereine wollen die Miete kürzen.

<strong>Düsseldorf. "Mich hat der Hausmeister am Montagabend angerufen. Ich bin aus allen Wolken gefallen", ist Heribert Engels von "Lott Jonn" besorgt. Wenn er am 19. Januar die mehr als 280 Gäste zur Prunksitzung in der Aula des Lessing-Gymnasiums begrüßt, wird es gleich nach dem "Dreimal Düsseldorf-Helau" ernst. Dann muss Engels seinen Jecken nämlich mitteilen, dass sie die Kippen stecken lassen sollen. Denn das absolute Rauchverbot, das ab 1. Januar in den Düsseldorfer Schulen herrscht, macht auch bei den Karnevalisten keine Ausnahme. Das gilt - wegen der verschärften Version von Oberbürgermeister Joachim Erwin - nicht nur im Saal, sondern auf dem ganzen Schulgelände.

Während das im Lessing-Gymnasium kein Problem ist, haben die Hötter Jonges größte Bedenken. Die feiern nämlich in der Gesamtschule am Kikweg. "Wer eine Zigarette rauchen will, muss bis zur Vennhauser Allee laufen. Da setzen sich die Leute dann in eine Kneipe und kommen nicht mehr wieder", befürchtet der erste Schatzmeister Franz Josef Hopen, "ich bin gespannt, wann ich allein im Saal sitze."

Sauer ist auch Stefan Friedel, der Präsident der Gerresheimer Bürgerwehr, die in der Aula des Gymnasiums Am Poth die Raketen rauchfrei steigen lassen muss: "Als wir den Saal gemietet haben, wurde uns vom Schulverwaltungsamt bestätigt, dass bei den Sitzungen weiter geraucht werden darf. Nicht nur wir, auch andere Vereine denken jetzt darüber nach, eine Mietminderung durchzusetzen."

Oberbürgermeister Joachim Erwin sieht keine Veranlassung, von seinem knallharten Beschluss abzuweichen: "Man kann auch ohne Rauchen Karneval feiern. Es war völlig klar, dass am 1. Januar das Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden kommt. In anderen Ländern funktioniert das auch."

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