Wuppertaler macht Engels lebendig
Schauspieler Kristof Stößel verkörpert bereits jetzt ab und zu den berühmten Sohn der Stadt. Im Engelsjahr soll er noch öfter auftreten.
Schauspieler und Theaterleiter Kristof Stößel (38) hat schon viele Rollen gespielt. Aber in den kommenden zwei Jahren wird er eine besondere Rolle übernehmen: Der Chef des KS-Theaters (inzwischen in der Komödie am Karlsplatz zu Hause) verkörpert Friedrich Engels und kann damit einen besonderen Beitrag zum Engelsjahr 2020 leisten. Sein erster Einsatz in dieser Mission wird ein Auftritt in Trier sein, wo am 5. Mai — Marx’ 200. Geburtstag — das Eröffnungsfest zum Jubiläumsjahr stattfindet.
Die Vorbereitungen für das Jubiläumsjahr zu Engels’ 200. Geburtstag in Wuppertal kommen langsam in Schwung, seit Anfang des Jahres kümmern sich Rainer Lucas und Hans-Dieter Westhoff als Kuratoren darum, Ideen und Vorschläge zu bündeln und umzusetzen.
Kristof Stößel ist bereits länger als Friedrich Engels unterwegs: Gemeinsam mit Jürgen Holzhauer als Karl Marx führt er Interessierte durch die Stadt, zeigt als Engels dem Freund seine Heimatstadt und lässt die Begleiter teilhaben. „Das ist klassisches Infotainment“, sagt Kristof Stößel. „Wir wollen unterhalten, aber die Fakten sind alle richtig.“ Nur ein Fakt stimme nicht: „Marx war nie in Wuppertal.“
Die Tour beginne am Unterbarmer Friedhof, wo das Familiengrab der Engels zu besichtigen ist, führe zur Haspeler Brücke, auf der Vater und Sohn Engels eine Auseinandersetzung gehabt haben sollen. Es gehe an Engels’ Schule vorbei und einem Hotel, in dem er einst inkognito abstieg. Auch die Unterbarmer Hauptkirche, die Engels’ Vater erbaut habe und in der Friedrich Engels konfirmiert worden sei. „Wir enden natürlich am Engelshaus, sehen uns auch die Engels-Statue an“, sagt Stößel.
Schon länger ist Stößel als „Baronin von Wupp“ eine exzentrische Stadtführerin. Jürgen Holzhauer habe dann die Idee gehabt, eine Tour als Marx und Engels zu entwickeln. Und Martin Bang, Chef von Wuppertal Marketing, habe ihre Idee gut gefunden.