Electricity: Elektro-Legenden laden ein zur musikalischen Zeitreise

In der Turbinenhalle der Stadtwerke liest und trommelt am 11. Mai das ehemalige Kraftwerk-Mitglied Wolfgang Flür.

Düsseldorf. „Ich möchte den Leuten zeigen, warum Düsseldorf so wichtig war und wie sich meine Lufbahn verändert hat“, sagt der ehemalige Kraftwerk-Schlagzeuger Wolfgang Flür. Seine musikalische Lesung ist einer der Höhepunkte von „ElectriCity“. Das Musikereignis präsentiert im Vorfeld des Eurovision Song Contests die Geschichte der elektronischen Popmusik, die von Düsseldorf aus die Welt verändert hat.

So steht neben Flür mit Propaganda-Frontfrau Claudia Brücken am 11. Mai eine weitere Musikgröße aus der Landeshauptstadt auf der Bühne der Turbinenhalle der Stadtwerke. „Ich habe schon ewig nicht mehr live in meiner Heimatstadt gespielt“, sagt die Sängerin. In Düsseldorf wird sie einige alte Bandkollegen auf die Bühne am Höherweg holen, sich aber auch mit ihrem aktuellen Projekt Onetwo und OMD-Keyboarder Paul Humphreys zeigen.

Seine Kollegen für die musikalische Zeitreise hat auch Krupps-Bassist Rüdiger Esch ins Boot geholt. „Wir wollen bei so einem großen Medienereignis wie dem Song-Contest zeigen, was Düsseldorf musikalisch weltberühmt gemacht hat“, sagt der Kurator des Abends. Außerdem sei die Musik von damals heute wieder topaktuell.

Wolfgang Flür wird an dem Abend unter anderem ein Kapitel aus seiner Autobiografie „Ich war ein Roboter“ lesen, die nach ihrem Erscheinen für mächtig Ärger mit den ehemaligen Kraftwerk-Kollegen geführt hat, mit denen Flür bis heute keinen Kontakt mehr hat. „Darin geht es um unseren Weg von der Mintropstraße zum Broadway, was 1975 sowohl für uns, als auch für die Amerikaner ein völliger Kulturschock war“, sagt der Musiker, der bei seinem Auftritt auch eine „Trommel-Nummer“ eingeplant hat. „Die letzte Zeit bei Kraftwerk war nicht mehr schön, ich habe meinen Job als Schlagzeuger quasi selbst wegrationalisiert. Heute bin ich froh, dass ich Autor geworden bin“, blickt Flür etwas wehmütig auf die alten Zeiten zurück.

Neben alten Videos gibt es eine Kostprobe aus seinem neuen Buch „Neben mir — Rheinland-Grotesken“, in dem Flür gemeinsam mit seiner Frau Zuhal Korkmaz Skurilles aus seiner Heimat zu berichten hat. Ein besonderes musikalisches Ereignis ist an dem Abend, für den Karten nur gewonnen und nicht gekauft werden können (siehe Kasten), der Versuch von Thilo Schölpen, die größen Hits der Elektro-Band am Klavier zu spielen. Eine Ausstellung in der Halle zeigt zudem die größten Werke der Düsseldorfer Bands Kraftwerk, DAF und La Düsseldorf.

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