Politik Kinderparlament kritisiert Zustand der Spielplätze in Garath

Düsseldorf · Das Gremium regt eine Übergangslösung für die Zeit bis zum Neubau an. Weitere Themen: Müll und Sicherheit.

 Die zweite Sitzung des Kinderparlaments mit Stadtdirektor Burkhard Hintzsche (l.) als Teilnehmer.

Die zweite Sitzung des Kinderparlaments mit Stadtdirektor Burkhard Hintzsche (l.) als Teilnehmer.

Foto: Anke Strotmann

Der große Saal in der Freizeitstätte Garath verwandelte sich am Dienstag wieder in den Sitzungssaal für das Kinderparlament. Tische bilden ein großes Oval, hier sitzen normalerweise 21 Parlamentarier aus sieben Schulen. Doch mehrere Schulen hatten die Teilnahme wegen Hitzefrei abgesagt. So erinnert der zuletzt vollbesetzte Saal dieses Mal an den Bundestag, mit vielen freien Plätzen. „Wir müssen schauen, ob wir beschlussfähig sind“, sagt Uwe Sandt, Leiter der Bezirksverwaltungsstelle. Aber mit zwölf anwesenden Parlamentariern sei das gewährleistet.

Wie das Garather Kinderparlament arbeitet, interessiert auch Stadtdirektor Burkhard Hintzsche, der in der zweiten Sitzung zu Gast ist. Leni Fiechtel, die Vorsitzende des Garather Kinderparlaments, bittet Katrin Kempf vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt, Stellung zur Spielplatzsituation in Garath zu nehmen. Das Parlament hatte sich in der ersten Sitzung für die Einladung eines Experten ausgesprochen. „Garath hat sehr viele Spielplätze, aber die sind teilweise sehr klein und teilweise alt“, sagt Katrin Kempf. Insgesamt neun Spielplätze sollen in den kommenden Jahren erneuert werden.

Ein Seil- und Wasserspielplatz wird erst 2020 fertig

An der Planung des „Ameisenspielplatz“ an der Emil-Barth-Straße 155 wurden im vergangenen Jahr Kinder beteiligt. Der Spielplatz soll im kommenden Frühjahr fertig gestellt werden. Ein ähnliches Vorgehen ist für den Spielplatz an der Carl-Friedrich-Goerdeler-Straße geplant. Dort steht ein Gerüst mit Kletterseilen, das die Grundlage für einen „Seilspielplatz“ bildet. An der Peter-Behrens-Straße soll ein Wasserspielplatz entstehen, was den Kindern im Saal ein freudiges „Ja!“ entlockt. Welche Elemente errichtet werden, soll mit Beteiligung von Schulen und Jugendeinrichtungen in einer Ideenwerkstatt erarbeitet werden. Da der Seil- und der Wasserspielplatz erst im Herbst 2020 fertig werden sollen, erkundigt sich die Vorsitzende Leni nach Übergangsmöglichkeiten. Die sind laut Katrin Kempf nicht geplant. „Wir stehen aber im Kontakt mit dem Jugendamt.“

Die Bezirksvertretung 10 stellt für die Arbeit des Garather Kinderparlaments 500 Euro zur Verfügung. Das Plenum diskutiert, was mit dem Geld gemacht werden soll. Samantha hat gleich mehrere Vorschläge: „Wir könnten ein Kinderfest machen.“ Ein anderer Vorschlag lautet, einen Laptop anzuschaffen, um die Arbeit des Protokollschreibers zu erleichtern. Ein Parlamentarier schlägt vor, das Geld zu spenden. Sinan wirft ein: „Wir sollten das Geld nicht sofort ausgeben, weil wir eventuell eine Woche später eine bessere Idee haben, dann aber kein Geld mehr haben.“

Das Garather Kinderparlament soll auf Wunsch der Mitglieder bekannter werden. Jakob findet, dass man einen Film drehen sollte, der dann einzelnen Fernsehsendern angeboten werden kann. „Wir könnten auch eine Zeitung machen, in der Sachen über das Kinderparlament stehen“, sagt Samantha. Leni empfiehlt, auch auf YouTube zu setzen, weil dieser Kanal bei Kindern und Jugendlichen große Aufmerksamkeit genießt. Beschlossen wird ein Arbeitskreis, der sich mit dem Thema Öffentlichkeitsarbeit beschäftigt.

Für den Tagesordnungspunkt „Ist Garath sicher oder brauchen wir mehr Polizei?“ hat das Kinderparlament die Bezirkspolizistin Christina Palapanidis zu Gast. Samantha berichtet, dass Kinder sich nicht trauen, auf die Straße zu gehen. Ein anderes Mädchen berichtet von Nachrichten auf Facebook über einen Mann, der vor einer Schule steht und Kinder beobachtet. Das ordnet Christina Palapanidis als Stimmungsmache ein. Joshua machen eher die Jugendlichen vor seiner Schule Angst. Christina Palapanidis hört sich alles an und gibt den Schülern die Botschaft mit: „Ihr braucht keine Angst in Garath zu haben. Wir sind unterwegs, auch in zivil.“

Den Abschluss der Sitzung bildet die Auswertung des „Dreck-Weg-Tages“. Bei der Sammelaktion sind 40 bis 50 Mülltüten zusammengekommen. Außerdem wurden zwei Einkaufswagen und ein alter Sessel gefunden. „Danach habe ich überall Müll gesehen“, berichtet Joshua, der sich wünscht, öfter einen Aktionstag zu veranstalten, um Müll zu sammeln. Das Plenum stimmt für einen weiteren Dreck-Weg-Tag. Er soll im Rahmen des Rhine-Clean-Up-Days am 14. September stattfinden.

Die nächste Sitzung des Garather Kinderparlaments ist für Dienstag, 24. Oktober, von 10 bis 12 Uhr geplant.

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