Ferrari im Tunnel geschrottet

Traum vom Sportwagen endete in einem Fiasko.

Düsseldorf. Lange hatte Nisret T. für sein Traumauto gespart. Nachdem er die Hälfte für den 63 000 Euro teuren Ferrari F 355 Spider zusammen hatte, ging der Kfz-Mechaniker aus Gelsenkirchen zur Bank und nahm den Rest als Kredit auf.

Etwa zwei Monate hatte der 27-Jährige Freude an dem italienischen Flitzer. Bis zum 14. Februar. Denn da trat Nisret T. im Rheinufertunnel zu fest aufs Gaspedal und verwandelte den Sportwagen in einen Haufen Schrott. Gestern saß der Handwerker auch noch wegen Gefährdung des Straßenverkehrs auf der Anklagebank.

Mit 160 Kilometern in der Stunde war Nisret T. im Tunnel unterwegs, mehr als doppelt so schnell wie erlaubt. „Ich habe gedacht, es wären höchstens 120 gewesen“, erklärte er gestern. Dann habe er plötzlich ein Fahrzeug vor ihm auf der linken Spur gesehen.

Bremsen sei nicht mehr möglich gewesen, darum habe er nach rechts gezogen, um einen Zusammenstoß zu vermeiden: „Lieber gehe ich selbst drauf, als andere Leute zu gefährden. Aber ich bin schuld.“

Doch der Kfz-Mechaniker verlor die Kontrolle über den Ferrari, krachte zunächst gegen die rechte und dann gegen die linke Tunnelwand. Nisret T. und sein Beifahrer kletterten unverletzt aus dem Wrack. Auch die anderen Autofahrer kamen mit dem Schrecken davon.

Der Familienvater, der eine kleine Tochter hat und seit zwei Monaten arbeitslos ist, zahlt jeden Monat noch 377 Euro für den Sportwagen ab. Wegen fahrlässiger Gefährdung des Straßenverkehrs kam gestern eine Geldstrafe von 1200 Euro dazu. Außerdem muss er ein Jahr auf den Führerschein verzichten, was den Kfz-Mechaniker am schwersten trifft.

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