Ein Straßenfest à la Carlstadt

Beim zwölften Hohe Straße-Fest ging es Sonntag trotz des wechselhaften Wetters bunt und gut gelaunt zu.

Ausgelassene Stimmung herrschte Sonntag auf der Hohe Straße — und als der Regen vorbei war, wurde es auch richtig voll.

Ausgelassene Stimmung herrschte Sonntag auf der Hohe Straße — und als der Regen vorbei war, wurde es auch richtig voll.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Schon bevor die weißen Zelte ins Blickfeld kommen, hört man fröhliche Saxofontöne und das ausgelassene Stimmengewirr vieler Menschen, die sich bestens amüsieren. Zum zwölften Hohe-Straße-Fest haben Veranstalter und Ladenbesitzer die kleine, aber feine Einkaufsstraße in der Carlstadt wieder festlich geschmückt.

Die Cafés und Restaurants bieten ihre Köstlichkeiten zum Mitnehmen an und haben Bierzeltgarnituren und Stehtische auf die Straße gestellt. Auch die Geschäfte haben ihren Verkauf zum Teil nach draußen verlegt.

Alle paar Meter dient eines der Zelte als Bühne für Musik, Kunstauktionen oder Lesungen. Autor Heinrich Spohr („Das Düsseldorfer Rheinisch“) etwa trägt Bonmots aus der Mundart vor. Ein roter Teppich auf der Bastionstraße wird zum Laufsteg für eine Modenschau — und zur Freude der Kinder schreiten Flamingo-Reiter auf hohen Stelzen durch die Menge.

„Auch die Musik ist wirklich gut“, meint die Werstenerin Gabriele Snijders. „The Step Twins“ spielen eine Mischung aus Rock’n’Roll, Jazz und Blues. Die Zuhörer wippen mit, während sich begeisterte Tänzer Platz für ein paar flotte Tanzschritte verschafft haben. Als die Band Louis Armstrongs „What a Wonderful World“ spielt, kehrt eine fast andächtige Stille ein. Familie Schmidt aus Wuppertal ist sehr angetan und hat gleich zwei Stunden auf der Hohe Straße verbracht: „Sonst sind wir kaum in dieser Ecke der Altstadt, aber die Geschäfte sind wirklich schön.“

Vor der Bäckerei Hinkel hat sich derweil eine Schlange gebildet. Für Düsseldorfer mag das nichts Neues sein, aber jetzt stehen die Leute nicht nur am Eingang zum Geschäft an, sondern auch am Eingang zur Backstube. Der Kultbäcker bietet einen Rundgang durch seine Produktionsstätte an.

In langen Schlangen schieben sich die Besucher durch die schmalen Gänge, vorbei an riesigen Knetmaschinen und heißen Öfen. Mitarbeiter erklären, wie Nussecken, Croissants und Brot gemacht werden. Im hinteren Bereich führt Jürgen Hinkel vor, wie Teig geknetet wird und wie man einen Vierer-Zopf flechtet.

Am Ende des Tages zog Fest-Koordinatorin Ruth Benninghoven ein zufriedenes Fazit: „Wegen des anfangs schlechten Wetters waren etwas weniger Gäste da als sonst. Aber später hat das Wetter ja wieder mitgespielt und die Stimmung war fantastisch.“

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