NRW : „Dreck-weg-Tag“ in Düsseldorf
Oberkassel Im vergangenen Jahr hatte der „Dreck-weg-Tag“ ausfallen müssen, jetzt waren wieder Freiwillige in der ganzen Stadt unterwegs und sammelten Müll. Rund 4000 Helfer kamen und zogen etwa Plastikstühle aus dem Kö-Graben.
Für Stephan Keller (CDU) ist es augenfällig. „Es gibt mehr Müll im öffentlichen Raum“, stellt der Oberbürgermeister fest. Viele To-Go-Verpackungen, auch viele Atemschutzmasken würden achtlos weggeworfen. Umso wichtiger war es, dass der Verein Pro Düsseldorf nach dem coronabedingten Ausfall 2020 und der zweimaligen Verschiebung des „Dreck-weg-Tages“ in diesem Jahr die Aktion endlich wieder umsetzen konnte. Der Vorstand um den Vorsitzenden Ingo Lentz und seinen Stellvertreter Klaus Vorgang hatten zwei Treffpunkte und Materialausgabestellen (für Handschuhe, Müllsäcke, Greifzangen) für die Müllsammler benannt. Einer davon lag unterhalb der Oberkasseler Brücke im Rechtsrheinischen. „600 Freiwillige sind hierher gekommen“, sagt Vorgang zufrieden. Insgesamt hätten rund 4000 Freiwillige Müll gesammelt.
Gemessen an der Teilnahme hielt sich die Begeisterung für eine saubere Umgebung im Linksrheinischen eher in Grenzen. Zwar waren auf den Oberkasseler Rheinwiesen viele Freiwillige unterwegs, doch auf den Plätzen und Straßen waren sie kaum anzutreffen. Und wenn, dann kamen sie meist nicht aus Oberkassel. So wie Familie Fricke, die in Flingern wohnt und auf der Barmer Straße für Sauberkeit sorgte. „Ich kann nicht verstehen, dass viele Leute so achtlos mit ihrer Umwelt umgehen“, ärgert sich Markus Fricke. „Was wir alleine an Zigarettenkippen gesammelt haben, ist unvorstellbar. Dabei verunreinigt eine Kippe 40 Liter Wasser. Eigentlich sollte es mindestens fünf Euro Pfand auf jeden Zigarettenfilter geben.“
Markus und Milena Fricke machen beim „Dreck-weg-Tag“ mit, weil sie ihrer Tochter Mia ein gutes Vorbild sein wollen. Zwar interessierte Mia die Aktion noch nicht – der Säugling lag schlafend im Kinderwagen –, doch die Frickes wollen auch bei den noch folgenden lokalen Säuberungsaktionen mitmachen. „Dann aber in Flingern“, sagt Melina Fricke.