Ermittlungen So ist es zu den Anti-Terror-Einsätzen in NRW gekommen

Düsseldorf/Essen · In mehreren NRW-Städten ist es zu Anti-Terror-Einsätzen gekommen. Nun hat die Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf erklärt, wie es dazu kam.

 Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf ermittelt.

Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf ermittelt.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Die Irrfahrt eines 19-jährigen in der Essener Innenstadt am Freitag war der Anlass für den Anti-Terror-Einsatz in zwei Bundesländern. „Da hatte man die Befürchtung, dass das vielleicht der Auftakt ist für mehrere Anschlagsszenarien“, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf am Samstag. Das habe sich aber nicht bestätigt. Zwischen beidem gebe es keinen Zusammenhang.

Bei dem Anti-Terror-Einsatz hatte die Polizei seit Freitagmorgen Sprengstoff und Waffen bei einer Gruppierung gesucht, die der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angehören oder mit ihr sympathisieren soll. Dabei waren unter anderem Kräfte in Düsseldorf, Wuppertal und Mönchengladbach im Einsatz. Dabei waren elf Männer festgenommen worden. Es seien überwiegend Tadschiken, sagte der Sprecher weiter. Ein dringender Tatverdacht habe sich jedoch nicht erhärten lassen, so dass am Samstag für alle elf die Freilassung angeordnet wurde.

Raser-Fahrt durch Fußgängerzone in Essen

Der polizeibekannte 19-Jährige war am Freitagmorgen mit seinem Wagen mit „deutlich überhöhter Geschwindigkeit“ durch eine Fußgängerzone der Essener Innenstadt gefahren. Ein Spezialeinsatzkommando nahm den Mann schließlich fest - sein Auto hatte er da schon geparkt. Ermittelt wird wegen versuchter Tötung.

„Das war der Grund, dass die Durchsuchungsaktion am gestrigen Tage angelaufen ist, um sicherzustellen, dass die Verdächtigen in unserem Tatkomplex nicht tatsächlich an dem Tag etwas umsetzen“, sagte Oberstaatsanwalt Daniel Vollmert. Es habe zwar nicht den Verdacht gegeben, „dass die eine Amokfahrt planen. Aber es gibt ja genügend Beispiel für terroristische Anschläge unter Verwendung eines Kraftfahrzeugs“. In dem Moment sei nicht auszuschließen gewesen, dass die tadschikische Person in Essen Teil der Gruppierung gewesen sei.

Gegen 19-Jährigen wurde Haftbefehl erlassen

Die Polizei in Essen teilte am Samstag mit, dass gegen den 19-Jährigen Haftbefehl erlassen wurde - unter anderem wegen „versuchten Mordes“. Das Motiv und die Hintergründe der Tat müssen demnach noch geklärt werden.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort