Ermittlungen : Anti-Terror-Einsätze in NRW: Polizei lässt mutmaßliche Islamisten frei
Düsseldorf Alarm in NRW: Zahlreiche Spezialeinheiten sind in Düsseldorf, Wuppertal und weiteren Städten im Einsatz. Verdächtige werden festgenommen, kommen später aber wieder frei. Obwohl zumindest einige dem IS nahestehen sollen.
Sechs Polizisten in Zivil, aber mit Sturmhauben nehmen einen Verdächtigen fest. „Sie haben ihm die Augen verbunden“, erzählt eine Nachbarin am Tag danach. Erst habe sie gedacht, es sei eine Filmszene, doch dann seien immer mehr Beamte gekommen.
Nicht nur in Essen. Noch in neun anderen Städten Nordrhein-Westfalens und im baden-württembergischen Ulm durchsucht die Polizei am Freitag und Samstagmorgen „Objekte“. Insgesamt elf Männer nimmt sie fest, mutmaßliche Islamisten im Alter von 22 bis 35 Jahren. Der schlimme Verdacht: Sie sollen etwas zu tun haben mit der Vorbereitung eines Terroranschlags.
Es habe eine „grundsätzliche allgemeine Befürchtung“ gegeben, sagte ein Sprecher der Generalbundesstaatsanwaltschaft.
Ermittler prüfen mögliche Verbindungen zum IS
Es gebe jedoch keine Hinweise auf konkrete Ziele oder eine konkrete Tat, betonte er. Die Polizei prüfe demnach mögliche Verbindungen zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS). „Wir vermuten, dass es eine Splittergruppe des IS oder Sympathisanten sind“, sagte Oberstaatsanwalt Daniel Vollmert zunächst.
Gruppe wird vorgeworfen, Waffen und Sprengstoff für einen Anschlag organisiert zu haben
Den Mitgliedern (Laut Staatsanwaltschaft mindestens sechs Personen) der Gruppierung werde vorgeworfen, „entweder als Zelle der terroristischen Vereinigung oder als Befürworter der Ziele dieser Organisation sich Waffen und/oder Sprengstoff verschafft zu haben, um damit in der Zukunft einen noch nicht konkret geplanten Anschlag auf dem Gebiet der Bundesrepublik zu begehen“, heißt es in einer Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft.