Aloys Odenthal: Ehrung für den Widerstandskämpfer
Am Donnerstag wäre Aloys Odenthal 100 Jahre alt geworden. Er gehörte zur Aktion Rheinland.
Düsseldorf. Mit einer gemeinsamen Kranzniederlegung auf dem Gerresheimer Waldfriedhof gedenken um 17 Uhr der Bürger- und Heimatverein Gerresheim sowie die Bezirksvertretung 7 dem 2003 verstorbenen Ehrenbürger Aloys Odenthal. Er wäre am Donnerstag 100 Jahre alt geworden. Odenthal war einer der wenigen Überlebenden der „Aktion Rheinland“, durch welche die Stadt Düsseldorf im Zweiten Weltkrieg vor der vollkommenen Zerstörung bewahrt werden konnte.
Düsseldorf im April 1945: Unter dem Befehl von Gauleiter Friedrich Karl Florian sollen in den letzten Kriegstagen alle Versorgungsleitungen und Brücken zerstört werden. Den heranrückenden Alliierten will man getreu dem Nero-Befehl Hitlers nichts als „verbrannte Erde“ hinterlassen. Eine Kapitulation kommt für Gauleiter Florian, einen überzeugten Nationalsozialisten, nicht in Frage.
Mehr als 5000 Düsseldorfer sind da bereits bei Luftangriffen der alliierten Streitkräfte getötet worden, etwa die Hälfte der Gebäude ist zerstört. Eine bürgerliche Widerstandsgruppe um den Architekten Aloys Odenthal und Rechtsanwalt August Wiedenhofen will dem sinnlosen Sterben und der Zerstörung ihrer Stadt nicht tatenlos zusehen. Sie nehmen Kontakt zum Oberstleutnant der Schutzpolizei Franz Jürgens, auf, der ihnen als vertrauenswürdig geschildert worden war. Am 16. April dringt die Gruppe mit vorgehaltener Waffe in das Amtszimmer von SS-Brigadeführer August Korreng im Polizeipräsidium am Jürgensplatz ein.