NRW Svensson wird zum Trumpf für die DEG

Am Mittwoch geht es nach Ingolstadt, am Freitag nach München. Zwei Topteams, aber die DEG fährt mit Rückenwind nach Bayern.

 Victor Svensson (l.) mit vollem Einsatz für die DEG. Bisher verläuft die Saison für ihn sehr gut. 

Victor Svensson (l.) mit vollem Einsatz für die DEG. Bisher verläuft die Saison für ihn sehr gut. 

Foto: RP/HORSTMUELLER GmbH

Der Spielplan der Deutschen Eishockey Liga meint es diese Saison gut mit der Düsseldorfer EG. Los ging es mit Krefeld und Augsburg, Teams, die vom Paper her um Rang zehn kämpfen. Dann Wolfsburg und Schwenningen, die zwischen Platz fünf und zehn eingeschätzt werden. Und erst jetzt kommen zwei aus der prognostizierten Spitzengruppe: Am Mittwoch geht es zum ERC Ingolstadt, am Freitag zum EHC Red Bull München.

Das weiß auch Trainer Harold Kreis, der nach drei Siegen aus vier Spielen gut gelaunt wirkt: „Aber die richtig starken Mannschaften, die kommen noch.“ Das dürfte am Mittwochabend (19.30 Uhr) zu merken sein. Schon in der Vorsaison kam der ERC ins Halbfinale. Weil er im Corona-Jahr wartete, bis die Preise gefallen waren, und dann Spieler holte, die normalerweise nicht zu bezahlen gewesen wären. Einige von denen sind nun wieder weg, andere blieben überraschend. Und so gilt Ingolstadt weiter als Topteam, München sowieso, also ist die DEG beide Male Außenseiter. Chancenlos sieht sie Verteidiger Nicolas Geitner nach drei Siegen aus vier Spielen indes nicht. Der Plan: „Wir versuchen, das Momentum mitzunehmen.“

Muskelverletzung sorgte für
ein frühzeitiges Saisonaus

Dafür verantwortlich ist auch Victor Svensson. Und das war so nicht zu erwarten. Denn wenn zuletzt über die DEG gesprochen wurde, dann erst über die vielen Abgänge, dann über die jungen Neuen, danach über die erfahrenen Deutschen, die geblieben sind, und zuletzt über die vier ausländischen Neuen. Nichts davon trifft auf Svensson zu. Entsprechend selten war er Thema, zumal er in der Vorsaison nur 23 Spiele und fünf Punkte machte.

Nun ist die neue Saison gerade mal vier Spiele alt, und Svensson hat bereits vier Punkte. Gleich am ersten Spieltag traf er in Unterzahl und bereitete ein weiteres Tor vor, gegen Augsburg machte er das 1:1 in Überzahl, gegen Schwenningen am Sonntag legte er Geitners erstes Karrieretor mit einem Traumpass auf. Was ist da passiert? Fragt man Svensson das, hat er eine einfache Erklärung: „Ich hatte keine Verletzung und fühle mich gut.“ Das war im Vorjahr eben anders. Schon im Januar zog sich der Mittelstürmer eine Muskelverletzung zu und fiel den Rest der Saison 2019/20 aus. Vor der nächsten musste er operiert werden, verpasste die Vorbereitung und spielte erst ab Mitte Februar – mit überschaubarem Erfolg. „Die Saison war kurz, da war es schwer reinzukommen“, sagt der Schwede, der „froh war, als die Saison vorbei war“. Erst danach konnte er sich „richtig in Form bringen und auf die neue Saison konzentrieren“, das sei „wie ein Neustart“ gewesen.

Das sieht man ihm an. Der 31-Jährige wirkt spritziger, spielt gute Pässe, sucht den Abschluss. Und er hält die Gegner vom eigenen Tor weg, erkämpft Pucks, auch mal im Angriffsdrittel. Ganz zur Freude von Trainer Kreis: „Die Verletzung hat am ihm genagt. Jetzt hatte er den Sommer, um sich auszukurieren. Wir spüren, dass er seine Schnelligkeit hat, seine Wendigkeit, er spielt befreiter, viel mehr nach Instinkt.“ Warum dann trotzdem in der vierten Reihe? Das sei „nur nummerisch die vierte Reihe, es könnte auch die dritte sein“, sagt Kreis. Was die Eiszeiten belegen. Svensson und Brendan O‘Donnell durften bislang deutlich mehr als 14 Minuten pro Spiel ran, lediglich Niklas Postel ist einstellig. Also stört sich Svensson auch nicht an dem Label „vierte Reihe“: „Ich spiele Überzahl und Unterzahl, mir ist es egal, welche Nummer meine Reihe hat, so lange ich die Minuten bekomme.“

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