Schäferhundeverein: Jahrelanges Tauziehen hat ein Ende

Nach einigen Rückbauarbeiten in Bellinghausen hat der Kreis die Anlage endgültig abgenommen.

Burscheid. Die Burscheider Ortsgruppe des Vereins für Deutsche Schäferhunde besteht seit 80 Jahren. Auf eine Feier hatte der Vorstand aber bewusst verzichtet - zu ungewiss war nach wie vor die Zukunft des Vereinsgeländes in Bellinghausen.

Doch nun gibt es doch Grund zur Fröhlichkeit: Inzwischen liegt ein aktueller Bescheid des Kreises zur endgültigen Bauabnahme vor. Damit hat die jahrelange Auseinandersetzung um das Vereinsheim ihr Ende gefunden.

Seit 1962 nutzt der Verein das angepachtete Gelände in Bellinghausen. In den Folgejahren entstand dort das Vereinsheim. Für den Bau gibt es zwar einen Abnahmeschein aus dem Jahr 1966, doch der Kreis hatte die damalige Genehmigung "auf jederzeitigen Widerruf" erteilt.

Im Zuge des Konflikts mit einigen Anwohnern wegen Lärmbelästigung wurde in den 90er Jahren auch der Vorwurf laut, die Aufbauten entsprächen nicht dem Bauantrag und seien daher illegal.

Ein Verwaltungsgerichtsurteil von 2005 räumte dem Vereinsplatz zwar Bestandsschutz ein, schrieb aber auch die Illegalität der Bauten fest. Die Folge: eine Abrissverfügung des Kreises, die im Sommer 2006 zunächst ausgesetzt wurde.

"Im November 2006 gab es dann einen Ortstermin mit der Bezirksregierung", erzählt Manfred Graumann, seit zwölf Jahren Vorsitzender des Vereins.

Dort wurde der Vorschlag unterbreitet, den Küchenbereich des Vereinsheims, die Hundeboxen und die Terrasse zurückzubauen. Der entsprechende neue Bauantrag wurde Ende 2007 genehmigt.

Zwei Jahre dauerte die Umsetzung. "Die letzte Baumaßnahme war im August die Einrichtung von acht zusätzlichen Stellplätzen", sagt Graumann. Besonderer Dank gebühre dabei den Bauern Willi und Wilhelm Biermann aus Irlen.

Die Verpächter des Vereinsgeländes hätten nicht nur das zusätzlich benötigte Grundstück für die Parkplätze zur Verfügung gestellt, "sondern auch beim Bau mit angepackt".

Am 16. September rückte der Kreis für die endgültige Bauabnahme an. "Sie erbrachte keine Beanstandungen", heißt es in dem Bescheid. Vorsitzender Graumann kann es noch nicht so richtig glauben: "Wir sind schon so oft darauf angesprochen worden, dass der Verein doch tot ist. Aber das ist er nicht."

Gleichwohl, die lange Zeit der Ungewissheit hat die Zahl der aktiven Mitglieder auf knapp 20 schrumpfen lassen. Derzeit treffen sie sich mittwochs und samstags von 17 bis 20 Uhr.

Doch Graumann will jetzt noch für Zuwachs sorgen, ehe er die Leitung berufsbedingt in andere Hände gibt. "Es kann kommen, wer möchte. Wir sind auch für andere Hunderassen offen."

Er selbst ist das beste Beispiel dafür: Derzeit nennt er zwei Labrador/Golden Retriever-Mischlinge sein Eigen.

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