Projekt: Tafel-Container sind eingeschwebt

Die Anlage neben dem Bahnhof wird seit gestern aufgebaut. In der kommenden Woche wird das Dach geliefert.

Burscheid. Mit sechs schweren Lastwagen sind Dienstagmorgen die zwölf Container aus Norddeutschland für die neue Unterkunft der Tafel neben dem alten Bahnhof angeliefert worden. Zusätzlich hatte sich Wolfgang Bielawski von der Bau- und Container-Firma Steenhoff mit drei weiteren Kollegen in zwei Montagewagen aus Rhauderfehn nahe Leer in Ostfriesland gegen 4.30 Uhr auf den Weg gemacht, um gegen 9 Uhr in Burscheid einzutreffen.

Noch die ganze Woche werden die Arbeiter damit beschäftigt sein, aus den einzelnen gebrauchten Containern eine zusammenhängende Anlage zu montieren. Schwierigkeiten gab es, als der Container für die Sanitäranlage abgelassen wurde und ein Anschluss nicht passte. Bei den Berechnungen in der Planung waren vermutlich die Längsstreben unter den mobilen Teilen nicht einkalkuliert worden - das Abwasserrohr war genau darunter in das Kiesfundament eingelassen. Also musste ein Arbeiter der Firma es seitlich versetzen.

Eine gute Stunde dauerte der Umbau. Danach konnte der Kran den Container exakt auf den dafür vorgesehenen Platz hieven. Auch die übrigen Versorgungsleitungen werden über diesen Gebäudeteil zugeführt. "Nächste Woche kommen Gas, Wasser und Strom dran", erklärt Tafel-Vorsitzender Martin Heykants, der gestern beim Aufbau an der Montanusstraße anwesend war.

Alle Kabel und Rohre werden laut Heykants keine Angriffsfläche für Randalierer liefern. "Das wird alles nach innen gezogen." In den kommenden Tagen werden die Übergänge der einzelnen Elemente begradigt. "Und wir müssen von außen alles abdichten und verkleben", erläutert Wolfgang Bielawski, der mit seinen Kollegen in der kommenden Woche erneut in Burscheid anreisen wird. Dann wird das Satteldach angeliefert.

Hierbei handelt es sich um eine Neukonstruktion mit zum Teil zwölf Meter langen Stützen, die von einem Partnerunternehmen der Firma Steenhoff angefertigt worden sind. Über einen Zugang durch die Oberseite der Container soll der Platz unter dem Dach später als Stauraum genutzt werden.

In der zweiten Juniwoche soll der Umzug aus dem alten Bahnhofsgebäude in die neue Anlage erfolgen. Etwa 130Burscheider, die von der Tafel mit Lebensmitteln unterstützt werden, können das das Gebäude von der Seite der alten "Balkantrasse" aufsuchen. Ein zehn Meter tiefes Grundstück zu der ehemaligen Bahnlinie hin ist laut Heykants ebenfalls der Burscheider Tafel zugeschlagen worden. Wenn die Trasse als Radweg zur Verfügung stehe, könnten Interessenten dann auch von dort das Tafel-Gebäude anfahren.

Und das sollen sie möglichst künftig zweimal die Woche können. "Wir suchen zurzeit nach einem Konzept für einen zweiten Ausgabetag", erläutert der Vorsitzende. Bislang hat die Tafel nur freitags geöffnet. Etwa 50 Ehrenamtliche fahren die Lebensmittel bislang an drei Tagen in der Woche ein. Auch hier schwebt Heykants vor, das Pensum zu verdoppeln: Die Helfer sollen die Nahrungsmittel an sechs Tagen in der Woche sammeln.

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