„Man sollte mit den Linken das Gespräch versuchen“

Der Grünen-Kandidat Harald Wolfert über mögliche Koalitionen und das beste Wahlergebnis seiner Partei.

Burscheid. 10,3 Prozent an Erststimmen und 13,0 Prozent für die Grünen im Wahlkreis 22: Der Burscheider Direktkandidat Harald Wolfert hat allen Grund, zufrieden zu sein - auch wenn er im neuen Landtag nicht vertreten sein wird. Über die Landeslisten rutscht ohnehin kein weiterer Parteipolitiker aus Rhein-Berg in den Landtag.

Der Kreis wird künftig nur noch durch die beiden CDU-Direktmandate von Holger Müller und Rainer Deppe vertreten. Auch die bisherige Abgeordnete Helene Hammelrath (SPD; Listenplatz 37) verpasste den Einzug. Die SPD-Liste zog nur bis Platz10, weil wieder mehr Direktmandate gewonnen wurden. Im BV-Interview zieht Grünen-Kandidat Wolfert eine erste Bilanz nach einer dramatisch knappen Wahlentscheidung.

Harald Wolfert: Der Spielball liegt erst einmal bei der SPD. Aber ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass man auch mit den Linken das Gespräch versuchen sollte.

Wolfert: Menschen und Parteien und Verbände haben die Chance, sich zu läutern. Und 5,6 Prozent entsprechen über 430000 Stimmen für die Linken. Damit repräsentieren sie einen nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung.

Also lieber Rot-Rot-Grün als Große Koalition?

Wolfert: Die Große Koalition ist schon allein deswegen die schlechtere Alternative, weil dann die Grünen nicht dabei sind. Und wir wollen Verantwortung übernehmen.

Wolfert: Dann machen wir weiter Opposition. Das haben wir schon in der Vergangenheit ganz gut gemacht und das werden wir auch in Zukunft verantwortungsvoll tun.

Wolfert: Das ist ein super Ergebnis. Wir haben unseren Stimmenanteil mehr als verdoppelt und uns auch gegenüber dem schon historisch guten Ergebnis bei der letzten Bundestagswahl noch mal sowohl bei den Erst- als auch bei den Zweitstimmen gesteigert. Damit haben wir das beste Wahlergebnis in der Geschichte der rheinisch-bergischen Grünen geschafft. Und mit 14,5Prozent an Zweitstimmen im gesamten Kreis liegen wir innerhalb unseres Landesverbandes nach sieben Stadtverbänden als erster Flächenkreisverband auf Platz acht.

Wolfert: Als die Landesliste aufgestellt wurde, war ich privat mit anderen Problemen beschäftigt. Der Listenplatz22, den ich bei der Bundestagswahl im vergangenen Jahr hatte, hätte zwar diesmal zum Einzug in den Landtag gereicht. Aber es ist halt so gekommen, wie es gekommen ist. Ich bin ein Teamspieler und freue mich einfach über das tolle Ergebnis.

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