Spielplatz ist das Sorgenkind

Sie reißen in der Nacht Büsche aus und treten Gerüste ein: Immer wieder hinterlassen Randalierer ihre Spuren. Die Anwohner sind verärgert.

Burscheid. Karl-Heinz Grüne ist sauer. "Wer macht so etwas", sagt er und hebt einen Busch in die Höhe, der mit ausgerissenen Wurzeln neben einem Erdloch liegt. Dann deutet er auf weitere Äste, die Unbekannte von Bäumen und Büschen gerissen haben.

Es ist nicht das erste Mal, dass Unbekannte nachts auf dem Spielplatz am Griesberg gewütet haben, es ist auch nicht das erste Mal, dass Grüne sich beschwert. Vor wenigen Tagen haben die Randalierer eine Wand des Klettergerüstes eingetreten, sie ist bereits repariert. Nicht selten lassen die Täter nach einer lauten Nacht Schnapsflaschen in den Büschen und Zigarettenkippen im Sand zurück. "Unmöglich" findet Grüne das. "Der Spielplatz ist noch gar nicht so alt und die Reparaturen kosten immer Geld."

Grüne wohnt nicht weit vom Spielplatz. Er hat die Täter gesehen. "Das sind Jugendliche, die sich dort abends treffen und betrinken." Auch die Nachbarn seien verärgert: Ihre Kinder könnten wegen des Lärms nachts nicht mehr schlafen.

Lärm und Zerstörungswut sind nicht die einzigen Probleme: "Anwohner lassen ihre Hunde auf dem Spielplatz laufen", berichtet Grüne. Der Sand sei oft so verdreckt, dass Nachbarn ihre Kinder lieber auf andere Spielplätze schickten. Für den 75-Jährigen gibt es nur eine Lösung. Das Ordnungsamt solle den Platz öfter kontrollieren. Zudem regt er an, den Spielplatz nachts zu verschließen. "So ein Tor kostet vielleicht 3000 Euro", schätzt er. "Ich wäre auch bereit, abends ab- und morgens aufzuschließen."

Für die Stadt ist das keine Lösung. Sie weiß, dass es auf dem behindertengerechten Spielplatz, den Sponsoren mitfinanziert haben, öfter Probleme gibt. "Der Spielplatz ist ein beliebter Aufenthaltsort", sagt Sprecherin Renate Bergfelder-Weiss. "Eine Umzäunung halten wir nicht für sinnvoll. Ein Spielplatz muss offen sein."

Stattdessen wollen Ordnungsamt und Polizei den Platz jetzt stärker in ihre Streifengänge einbinden - auch, um mit Nutzern ins Gespräch zu kommen. "Wir müssen für Verständnis sorgen, der Spielplatz wurde schließlich mit Steuergeldern finanziert", sagt Bergfelder-Weiss.

Wenig Verständnis zeigt Jürgen Malzkuhn von den Technischen Werken Burscheid. Einmal in der Woche fahren er und seine Mitarbeiter Burscheids Spielplätze ab, schauen, ob es Schäden an den Spielgeräten gibt oder sich Müll auf den Flächen angesammelt hat. Der Spielplatz am Griesberg sei besonders von Vandalismus betroffen. "Das hängt auch mit der großen Grünfläche und dem Bolzplatz nebenan zusammen", schätzt er. "Der Platz bleibt unser Problemkind."

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