Beruf Kölner Arbeitsmarkt: Rückblick und Ausblick

Köln · (step) Das Amt für Stadtentwicklung und Statistik der Stadt hat den Bericht „Arbeitsmarkt Köln – Rückblick 2021, bisherige Entwicklung und Ausblick 2022“ herausgegeben. Demnach stand der Kölner Arbeitsmarkt im vergangenen Jahr 2021 besser da, als von vielen Experten erwartet.

 Aktuell erwarten die Experten für das laufende Jahr eine leichte Entspannung auf dem Arbeitsmarkt.

Aktuell erwarten die Experten für das laufende Jahr eine leichte Entspannung auf dem Arbeitsmarkt.

Foto: dpa/Oliver Berg

Nach dem durch die Corona-Pandemie bedingten Rückgang der Beschäftigtenzahlen in 2020 war die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Köln bereits zur Jahresmitte 2021 merklich gestiegen und erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 11.800 (plus zwei Prozent) auf 591.400 (entspricht dem Vorkrisenniveau). Schließlich wurde in Köln Ende September 2021 mit 599.600 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ein Allzeithoch erreicht. Außerdem erhöhten sich die sozialversicherungspflichtigen offenen Stellen 2021 um ganze neun Prozent (plus 1.500) gegenüber 2020.

Die Zahl der ausschließlich geringfügig Beschäftigten in Köln stagniert (minus 0,3 Prozent), jedoch ist die Zahl derer, die als Nebenjob zusätzlich zu ihrer Hauptbeschäftigung eine geringfügig entlohnte Beschäftigung ausüben, um 3000 (plus 6,8 Prozent) gestiegen. Außerdem wird die Beschäftigungszunahme in Köln vor allem von Menschen getragen, die neu nach Köln ziehen.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist deutlich gestiegen

Die Vermittlung der arbeitslosen Kölner ist dagegen schwieriger. So ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen von 2020 auf 2021 um mehr als ein Viertel gestiegen (plus 5789, plus 26,8 Prozent). Die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote nahm in 2021 mit 9,3 Prozent trotz des Beschäftigungshochs nicht ab. Die Gründe: Zum einen ist die Arbeitslosigkeit auf hohem Niveau im Anschluss an die Entwicklung in 2020 gestartet und der stärkere Rückgang ab September 2021 konnte dies nicht kompensieren. Zum anderen spiegelt diese Entwicklung die zum Teil fehlende Übereinstimmung der Qualifikationsprofile der in Köln wohnenden Arbeitslosen mit den Anforderungsprofilen der angebotenen Stellen wider.

In Folge der Corona-Krise ist die Beschäftigung beispielsweise im Einzelhandel (minus 3000 Arbeitsplätze oder minus 8,2 Prozent) und im Gastgewerbe (minus 1700 Arbeitsplätze oder minus 8,7 Prozent) weiter deutlich zurückgegangen. Deutliche Arbeitsplatzgewinne verbuchten vor allem der Großhandel (plus 4700 oder plus 18 Prozent), die Öffentliche Verwaltung (plus 4000 oder plus 13,9 Prozent) sowie das Gesundheits- und Sozialwesen (plus 3200 oder plus 4,2 Prozent). Von diesen Beschäftigungszuwächsen konnten insbesondere Ausländer, Jüngere und Akademiker profitieren.

Nach der aktuellen Regionalprognose von März 2022 soll die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Köln in diesem Jahr um 1,7 Prozent auf rund 602.900 steigen und gleichzeitig die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenzahl ziemlich deutlich auf 50.700 zurückgehen (minus 10,3 Prozent). Diese vorläufige Prognose steht unter der Prämisse, dass der Ukraine-Krieg nicht noch weiter eskaliert, aber auch nicht schnell beendet sein wird.

„Die Kölner Wirtschaft hat sich in der Corona-Pandemie robust gezeigt – wie auch schon nach der Finanzkrise 2009. Der breite Branchenmix der Kölner Wirtschaft ist ein großer Vorteil, denn ökonomische Schockwellen kann Köln so besser abfedern als andere Großstädte mit nur wenigen starken Branchen. Die Zahlen zeigen, dass Köln eine attraktive Metropole ist – gerade für junge, gut ausgebildete Menschen sowie Fachkräfte aus dem Ausland, die hier einen Arbeitsplatz finden. Wir hoffen, dass die positive Arbeitsmarktprognose eintritt, aber natürlich ist Köln vom gesamtwirtschaftlichen Klima in Deutschland und der Welt abhängig, das wir im Blick behalten müssen“, sagt Manfred Janssen, Geschäftsführer der Köln-Business Wirtschaftsförderung.

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