Ausstellung Die Magie der Bergkristalle

Köln · Edle Steine faszinieren Menschen seit jeher. Das Museum Schnütgen widmet ab dem 25. November dem wasserklaren Bergkristall die Ausstellung „Magie Bergkristall“ mit rund 130 Objekten aus internationalen Sammlungen.

Ein Bergkristallreliquiar aus dem  12. Jahrhundert.

Ein Bergkristallreliquiar aus dem  12. Jahrhundert.

Foto: Stephan Kube

Ausgang hierfür sind die qualitätvollen Bergkristallobjekte der eigenen Sammlung und der bis dato einzigartige Fund einer Bergkristallschleiferei des 12. Jahrhunderts in der Nähe des Kölner Doms.

Der römische Gelehrte Plinius der Ältere hielt den angenehm kühlen, farblosen Bergkristall für ver-steinertes Eis, das niemals schmelzen wird. Schon in der Antike glaubte man an die heilenden Kräfte und magischen Eigenschaften des Kristalls. Das kostbare Mineral spielte im Mittelalter eine wichtige Rolle im Kontext des christlichen Glaubens – es wurde als Manifestation des Göttlichen gedeutet. Doch auch an der höfischen Tafel und natürlich beim Wahrsagen war es gefragt.

Es sind vor allem die Durchsichtigkeit und Lichtdurchlässigkeit, die dem Bergkristall seine große Anziehungskraft verleihen. Bereits ungeschliffen bietet er eine imposante Erscheinung mit seinen funkelnden, sechsseitigen Zapfen. Verarbeitet wird das Material noch luxuriöser – davon zeugen die sakralen und profanen Exponate aus und mit Bergkristall, die in ihrer Einzigartigkeit und Kostbarkeit für sich stehen.

Bergkristall ist ein hartes, aber fragiles Material, dessen Bearbeitung große Kunstfertigkeit erfordert. Er lässt sich nicht schnitzen oder mit Hammer und Meißel bearbeiten, aber durch unterschiedliche Schleiftechniken formen und mit Dekor versehen.

In der Ausstellunge werden erlesene Bergkristallbehältnisse gezeigt, die unter anderem als Reliquiare und als königliche Prunkgefäße Verwendung fanden. Aber auch optische Linsen, Kühlkugeln und sogar ein Schachstein aus Bergkristall erwarten die Besucher. Darüber hinaus wird die 2005 gefundene Kölner Bergkristallwerkstatt in hunderten von Einzelteilen zu sehen sein. Des Weiteren zeugen Ta-elmalereien, Skulpturen und Handschriften von der Bedeutung und Verwendung des transparenten Edelsteins.

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