Federal-Mogul: Vierte Freistellung für Ilbertz

Die Vorsitzende des Betriebsrats setzt sich gegen Gerhard Siebold durch.

Burscheid. Weil die Belegschaftszahl von Federal-Mogul (FM) allein durch die neuen Auszubildenden seit Mittwoch wieder die Grenze von 1500 überschritten hat, konnte der 15-köpfige Betriebsrat am Dienstag über eine vierte Freistellung entscheiden. Die Wahl fiel auf die Betriebsratsvorsitzende Nicole Ilbertz. Sie ergänzt damit die bisherigen freigestellten Betriebsräte Ercan Demir, Harald Mebus und Thomas Hahn.

In der Praxis ändere sich für sie nicht viel, sagte Ilbertz nach der Wahl. Sie war wegen der Aufgaben als Vorsitzende schon bisher nur noch selten an ihrer alten Arbeitsstelle im Einkauf tätig gewesen.

Ilbertz setzte sich mit 8:7 Stimmen gegen den Gegenkandidaten Gerhard Siebold durch, der zu den "Demokratischen Metallern" um Thomas Hahn zählt. Dadurch hat jetzt die Ilbertz/Demir-Gruppe nicht nur die 8:7-Mehrheit im Betriebsrat, sondern auch drei von vier Freistellungen.

FM-Geschäftsführer Karsten Evers hatte zuvor sein Beratungsrecht wahrgenommen und appelliert, der Betriebsrat möge bei seiner Wahl den Willen der Mehrheit der Belegschaft, die Parität zwischen beiden Gruppen und die Anzahl der Stimmen bei der Persönlichkeitswahl zum Betriebsrat berücksichtigen. Er habe aber gegen beide Kandidaten keine Einwände.

Nach Ilbertz’ Einschätzung ist die Atmosphäre im Betriebsrat "noch angespannt, aber in Sachfragen funktioniert die Zusammenarbeit". Am zwischenmenschlichen Umgang "arbeiten wir noch. Da betreiben wir noch etwas Vergangenheitsbewältigung."

Thomas Hahn, der bei der Betriebsratswahl im März die meisten Stimmen erhalten hatte, erklärte zu der Entscheidung über die vierte Freistellung enttäuscht: "Das wäre ein gutes Signal an die Belegschaft gewesen, dass wir uns zusammengerauft haben. Aber diese Chance ist nicht genutzt worden."

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