Die Bourscheider haben gewählt

Bürgermeisterin Annie Nickels-Theis erhielt die meisten Stimmen. Ihr Vorgänger Schockmel ist zurück im Rat.

Burscheid. Seit Oktober 2005 ist Anni Nickels-Theis Bürgermeisterin von Burscheids Partnergemeinde Bourscheid in Luxemburg. Und alles spricht dafür, dass die heute 39-Jährige auch die nächsten sechs Jahre im Amt bleibt. Bei den Gemeindewahlen am vergangenen Sonntag erhielt sie die meisten Stimmen.

Zehn Kandidaten waren für den neunköpfigen Gemeinderat angetreten. Für Nickels-Theis votierten 15,7 Prozent (486) der abgegegebenen Stimmen. Damit liegt sie deutlich vor dem Zweiten Marc Rodenbour (11,5 Prozent/356 Stimmen). Zwar ist der Gemeinderat frei in seiner Wahl des Bürgermeisters, doch wenn das Gremium am kommenden Montag zum ersten Mal tagt, „ist es üblich, dass der Wählerwille respektiert wird“, sagt die Amtsinhaberin.

Fünf der neun Gewählten gehörten dem vorherigen Gemeinderat noch nicht an. Und doch ist ein gerade den Burscheidern bekanntes Gesicht unter den Neulingen: Jean Schockmel, ehemaliger Bürgermeister und Mitbegründer der Städtepartnerschaft zwischen den beiden namensgleichen Kommunen. Vor sechs Jahren war er Nickels-Theis unterlegen und hatte sein Gemeinderatsmandat danach nicht angetreten. Jetzt meldet er sich mit dem viertbesten Ergebnis der Abstimmung wieder zurück.

Neben dem (ehrenamtlichen) Bürgermeister werden am Montag auch seine beiden Stellvertreter, die so genannten Schöffen, gewählt. Auch hier ist nicht zwangsläufig das Wahlergebnis Richtschnur.

„Das größte Projekt, das uns jetzt bevorsteht, ist die Kinderbetreuung“, sagt Nickels-Theis. Die 1400-Seelen-Gemeinde Bourscheid plant den Neubau einer Kindertagesstätte, wo die Kindergarten- und Schulkinder ganztägig von 6.30 bis 19 Uhr betreut werden — inklusive Begleitung zur Schule. Zweites Thema ist die Abwasserentsorgung. Alle Dörfer sollen mit Kläranlagen versorgt werden; auch gibt es Sanierungsbedarf bei den Kanälen.

Und wie steht es mit der Partnerschaft? Die Beziehung sei durch die persönliche Freundschaft der Bürgermeister Hans Dieter Kahrl und Jean Schockmel stärker forciert worden und nach dem beidseitigen Wechsel abgeflaut, räumt Nickels-Theis ein. „Aber wir haben gerade vor einigen Wochen im Schöffenrat gesagt, dass wir in Richtung Partnerstadt wieder mehr unternehmen wollen.“

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