Biotonne gefragter als gedacht

Die Anschlussquote liegt mit gut 32 Prozent schon deutlich über den Erwartungen des BAV.

Burscheid. Dass die Biotonne zum Jahreswechsel kommt, war schon länger klar. Was sie kostet, steht jetzt auch fest: Der Beirat für Abfallentsorgung in der Stadt Burscheid, personalidentisch mit dem Umweltausschuss, hat am Donnerstag die Gebührensatzung des Bergischen Abfallwirtschaftsverbandes (BAV) für das kommende Jahr abgesegnet.

Dabei hat sich gerade in der vergangenen Woche gezeigt: Trotz der teils heftigen Diskussion um die Biotonne ist sie offenbar gefragter, als selbst der BAV erwartet hat. Geschäftsführerin Monika Lichtinghagen-Wirths hatte im Vorfeld der Umstellung auf die (freiwillige!) Biotonne mit einer Anschlussquote von 20 Prozent kalkuliert. Tatsächlich liegt die Quote derzeit schon über 32 Prozent. „Wir hatten ja die Anmeldungsfrist um eine Woche bis Ende Oktober verlängert. Und gerade in der letzten Woche der Frist haben wir unheimlich viele Anmeldungen bekommen.“

Konkret sind rund 1300 Biotonnen angefordert worden, in 570 Fällen auch mit dem gegen Aufpreis angebotenen Biofilterdeckel. Die vom BAV berechnete Anschlussquote bezieht sich dabei nicht auf die Zahl der Burscheider Haushalte, sondern auf 4791 Objekte, sprich Gebäude in der Stadt.

Wer sich noch später für die Biotonne entscheidet, muss entgegen den ersten Überlegungen keine zusätzliche Bereitstellungsgebühr zahlen. Auf Antrag der FDP und nach weiteren Interventionen aus dem Beirat und der Bevölkerung wird der BAV die Biotonne vorerst auch im kommenden Jahr auf Anforderung kostenlos anliefern.

Durch die Einführung der Biotonne ergibt sich eine ganz neue und mit dem Vorjahr nicht mehr vergleichbare Gebührenstruktur. Die frühere Unterscheidung zwischen Eigenkompostierern und Haushalten ohne Kompost entfällt. Auch hat sich auf der Basis des aktuellen Zensus die Einwohnerzahl als Berechnungsgrundlageverringert.

Wer aufgrund der Nutzung der Biotonne ein geringeres Restmüllvolumen benötigt, kann noch bis zum Jahresende beim BAV eine kleinere graue Tonne bestellen, so lange das Mindestrestmüllvolumen von 12,5 Liter pro Person und Woche nicht unterschritten wird.

Alternativ oder ergänzend zu Biotonne und Kompostierung im Garten können Bioabfälle auch bei Remondis in Hilgen-Heide oder der Avea in Heiligeneiche angeliefert werden. Während in der Biotonne aber Essensreste und Küchenabfälle mit Grünschnitt vermischt werden können, sollen sie bei der Anlieferung getrennt von einander abgegeben werden.

Bewährt hat sich nach BAV-Angaben die 2013 in Burscheid und Leichlingen eingeführte Sammlung von Elektrokleingeräten. Das Pilotprojekt soll jetzt bis zum Jahresende auf das gesamte Verbandsgebiet (Rhein-Berg und Oberberg) ausgedehnt werden.

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