Kinderfilm/Zeichentrick: "Mullewapp" - Ein Bauernhof voller Freunde

Die Verfilmung von „Mullewapp - Das große Kinoabenteuer der Freunde“ ist angenehm altmodisch.

Düsseldorf. Die Tiere auf dem kleinen Bauernhof "Mullewapp" führen ein beschauliches Leben. Franz von Hahn, der gockelige Chef der Kommune, hat seine Hennen weitgehend im Griff, das Schwein Waldemar liegt meist auf der faulen Haut und Bello, der ergraute Wachhund, erzählt gerne von "den alten Zeiten".

Nur das junge Lämmchen Wolke fragt sich manchmal, wie es wohl aussieht auf der anderen Seite des Zaunes. Als Johnny Mauser - nach eigenen Angaben ein berühmter Schauspieler - auf den kleinen Hof kommt, wird der Alltag kräftig durcheinandergewirbelt. Auf einmal stehen alle Hennen auf den Mäuserich, hängen an seinen Lippen, und das passt Franz gar nicht.

Der Zeichentrickfilm "Mullewapp" ist die Verfilmung der inzwischen weltberühmten "Freunde"-Bücher des Autors Helme Heine. Es ist die Geschichte vor der Geschichte und erzählt, wie Gockel Franz (gesprochen von Christoph Maria Herbst), Johnny Mauser (Benno Fürmann) und Schwein Waldemar (Joachim Król) so gute Freunde geworden sind. Als Wolke vom bösen Wolf entführt wird, müssen die Drei zusammenhalten, um die Kleine zu retten.

"Ich dachte, so ein Gockel fehlt eigentlich in meiner Vita noch - dem gebe ich gerne meine Stimme, um es politisch auszudrücken", sagte "Stromberg"-Darsteller Christoph Maria Herbst. Obwohl er die "Freunde"-Bücher bis dahin gar nicht kannte, habe er die "charmante" Geschichte gleich gemocht.

"Die Bilder, die der Film findet, gefallen mir: etwa dieses klapprige Fahrrad, das die drei eben nur zusammen fahren können, indem der eine guckt, der andere lenkt und der dritte bremst."

Autor Helme Heine erklärte: "Ein Großteil der Kinder, für die ich schreibe, kann noch nicht lesen. Deshalb schuf ich das Fahrrad als Symbol der Freundschaft." Leicht sei es ihm allerdings nicht gefallen, der Verfilmung zuzustimmen. "Die Verfilmung eines Buches ist immer problematisch. Ich habe lange gezögert."

Nicht zuletzt durch diese Bilder, die Helme entwickelt - auch ein Boot, das absäuft, wenn nicht alle zusammenhalten - schafft es der Film, der im Vergleich zu vielen anderen modernen, computeranimierten Kinderfilmen angenehm altmodisch wirkt, zu vermitteln, was Freundschaft bedeuten kann.

"Die Kinder werden, das glaube ich, diese heile, heile Welt auf dem Bauernhof auch unbewusst als großen Frieden wahrnehmen. Sie werden auf ihre ganz eigene Weise verstehen, dass es leichter ist, sich mit anderen zusammen zu tun und gemeinsam etwas zu erreichen, als wenn man als Einzelkämpfer unterwegs", glaubt Herbst.

Wertung: vier von fünf Sternen

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