Politik in Kaarst spricht über Verschönerungsmaßnahme Sanierung der Straße „Rathausplatz“ geplant

Kaarst. · 1,5 Millionen Euro würde es kosten, der Straße ein neues Gesicht zu verleihen.

Die Neugestaltung der Straße „Rathausplatz“ in Büttgen wurde im Stadtentwicklungs-, Planungs- und Verkehrsausschuss kontrovers diskutiert. Der zweifelhafte Charme der 1970er Jahre soll dem Bereich zwischen dem Rathaus und der südlichen Geschäftshauszeile gründlich ausgetrieben werden. Dazu stellte Markus Pieper vom Kölner Büro Landschaftsarchitekten „Greenbox“ eine Entwurfsplanung vor. Die kam zwar durchaus gut an. Viele Ausschussmitglieder möchten aber, dass sich die betroffenen Grundstückseigentümer in angemessener Weise an den Kosten beteiligen. Die Verwaltung wurde beauftragt, mit den Eigentümern beziehungsweise Eigentümergemeinschaften zu verhandeln. Die Maßnahme soll rund 1,5 Millionen Euro kosten.

Eine Besonderheit: Was wie öffentlicher Raum aussieht, gehört zu einem beträchtlichen Teil den Hauseigentümern, nämlich der Gehweg vor der Geschäftszeile und sogar ein gutes Stück der Stellplätze. Das Einverständnis dieser Personen ist also Voraussetzung für künftige Verschönerungsmaßnahmen. Neben Lob für die Pläne stieß eine Information des Kölner Landschaftsarchitekten auf Skepsis: 20 der bestehenden Parkplätze sollen wegfallen, acht neue könnten hinzukommen, was unter dem Strich dazu führen wird, dass zwölf Parkplätze fehlen. Diese möchte der Landschaftsarchitekt für mehr Verweilmöglichkeiten nutzen, er möchte den Bereich neu möblieren und das Straßengrün zu großen Teilen erneuern. Die Dominanz des Autoverkehrs soll gebrochen werden.

Für den Bereich zwischen den Geschäften und dem Rathaus stellen sich die Landschaftsplaner ein einheitlicheres Erscheinungsbild vor.

Die Meinungen fielen sehr unterschiedlich aus, auch innerhalb der CDU-Fraktion: „Wir müssen da was tun“, lautete das Credo von Reiner Milde (CDU). Franjo Rademacher (CDU) befürchtet eine Fehlentwicklung, fürchtet, dass immer mehr Fachgeschäfte dichtmachen – „dann wäre die Neugestaltung eine Fehlinvestition“.

Claudia Köppe (Die Grünen) zeigte sich ebenfalls skeptisch: „Ich halte es für ein Gerücht, dass wir mit der Neugestaltung die Geschäfte beleben könnten.“ Herbert Palmen (SPD) gestand, dass seine Fraktion mit dem Projekt ihre Probleme habe, solange die betroffenen Grundstückseigentümer nicht bereit sind, etwas dazu beizutragen. „Dieses Projekt ist nicht so vordringlich“, erklärte Günter Kopp (FDP). „Es wäre schön, wenn die Aufenthaltsqualität verbessert werden könnte. Aber ich sehe nicht ein, dass wir die kompletten Kosten übernehmen sollen, obwohl wir fremdes Eigentum aufwerten“, sagte Anja Rüdiger (UWG).

Zum Schluss bekam die Verwaltung den Auftrag, mit den jeweiligen Eigentümern zu verhandeln. „Spaßig wird das nicht“, erklärte die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhart als Kommentar dazu. Mathias John (CDU) wurde deutlicher: „Frau Burkhart wird mit lauter Ignoranten reden.“

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