ARD: Landis erweitert Vorwürfe

Berlin (dpa) - Der Amerikaner Floyd Landis, dessen Toursieg 2006 wegen Dopings aberkannt worden war, hat seine Vorwürfe gegen andere Radprofis erweitert.

Bei den Doping-Praktiken im Radsport spiele auch Clenbuterol eine Rolle, behauptete Landis in einem Interview mit der ARD-„Sportschau“. „Ich weiß, dass Fahrer Clenbuterol genommen haben“, wird der geständige Doper auf der ARD-Internetseite zitiert.

„Ich denke, das Risiko Clenbuterol heute zu nehmen, ist größer als früher, als es noch keine Trainingskontrollen gab. Trotzdem bleibt das Risiko, erwischt zu werden, auch heute vergleichsweise klein, denn das Mittel ist in der Regel längst abgebaut, wenn eine Kontrolle kommt“, fügte er hinzu.

Zuletzt war Alberto Contador, Tour-de-France-Sieger 2007, 2009 und 2010, während der diesjährigen Tour positiv auf Clenbuterol getestet worden. Der Spanier hat dafür den Verzehr von kontaminiertem Fleisch verantwortlich gemacht. Inzwischen hat der spanische Verband ein Verfahren gegen Contador eingeleitet. Dem 27-Jährigen droht ein zweijährige Sperre und die Aberkennung seines dritten Toursieges.

Landis hatte im Mai mit seinem Doping-Geständnis den Radsport in eine neue Glaubwürdigkeitskrise gestürzt und dabei auch Superstar Lance Armstrong schwer belastet. Er selbst habe 2002 erstmals beim US-Rennstall US Postal, für das auch Armstong gefahren ist, gedopt. „Es ist sehr einfach, Anabolika, egal ob Testosteron, Wachstumshormon oder irgendwas in der Art und EPO zu nehmen und Bluttransfusionen zu machen. All das kann man einfach nehmen ohne erwischt zu werden, und wir haben das regelmäßig getan“, sagte Landis nun zu seiner Zeit bei US Postal und Phonak.

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