Radsport: Schumacher sucht Doping-Lücke

Ex-Gerolsteiner-Profi erwartet Urteil bis Mitte Dezember.

Lausanne. Acht Stunden wurde vor dem Sportgerichtshof in Lausanne verhandelt - ohne Ergebnis. Das Urteil gegen den Radprofi Stefan Schumacher (28) im Prozess vor dem Cas soll "bis Mitte Dezember" fallen. Diesen Termin nannte Schumacher-Anwalt Michael Lehner am Mittwoch nach der Verhandlung.

Schumacher war von der französischen Anti-Doping-Agentur AFLD in nachträglichen Analysen zur Tour de France 2008, bei der er zwei Tage das Gelbe Trikot getragen hatte, positiv auf das Blutdoping-Präparat Cera getestet worden. Der Schwabe war daraufhin für zwei Jahre gesperrt worden. Der Welt-Radsportverband UCI übernahm im März dieses Jahres das Urteil und belegte den ehemaligen Gerolsteiner-Profi bis 21. Januar 2011 mit einem Fahrverbot. Schumacher bestreitet trotz drückender Indizien weiter Doping und war am Mittwoch nur froh, "nach acht Monaten endlich gehört worden zu sein."

In der Verhandlung am Mittwoch ging es laut Lehner nicht in erster Linie um die Frage: Hat Schumacher bei der Tour gedopt oder nicht? Die Schumacher-Seite kaprizierte sich als Hauptargument gegen die Sperre auf die Tatsache, dass "ein nicht zugelassenes Analyse-Verfahren" Grundlage der AFLD-Strafe war.

"Wenn das Reglement nicht eingehalten wird, dann hat er im juristischen Sinne nicht gedopt", sagte Lehner. Das Testverfahren auf das Epo-Präparat Cera, das Schumacher und seinem geständigen Team-Kollegen Bernhard Kohl (Österreich) im Oktober 2008 zum Verhängnis wurde, sei erst zum 1. Juli dieses Jahres von der französischen Akkreditierungs-Behörde zugelassen worden.

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