Strafe für Viertligisten : Punktabzug für Mannheim wegen Zuschauerausschreitungen
Frankfurt/Main (dpa) - Erstmals hat das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes einen Verein wegen Zuschauerausschreitungen mit Punktabzug bestraft. Viertligist SV Waldhof Mannheim geht nach der Entscheidung mit einem Malus von drei Zählern in die neue Saison.
Zudem muss der Verein eine Geldstrafe von 40.000 Euro zahlen. Damit werden die gravierenden Vorfälle in den beiden Aufstiegsspielen zur 3. Liga gegen den KFC Uerdingen geahndet, die zum Abbruch des Rückspiels am 27. Mai geführt hatten.
„Das war ein Chaos, eine Bankrotterklärung für den Fußball“, sagte Stephan Oberholz, stellvertretender Vorsitzender des DFB-
Sportgerichts, zu den Vorfällen, bei denen es Fanausschreitungen mit Verletzten gab und massiv Pyrotechnik abgebrannt wurde. Oberholz sah ein „starkes Mitverschulden des Vereins“, bei dem keine Geldstrafe ausreiche. „Das ist ein Signal, noch mehr zu tun“, begründete er den nach Worten aller Beteiligten den ersten Punktabzug wegen solcher Vorfälle in der Geschichte des DFB.
Ursprünglich war gegen den Viertligisten ein Strafantrag über neun Punkte Abzug und eine Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro ergangen. Mannheim hatte dem nicht zugestimmt und sich vor allem gegen den Punktabzug gewandt. Nach den Krawallen und dem Abbruch des Aufstiegs-Rückspiel wertete das DFB-Sportgericht die Partie mit 2:0 für den KFC Uerdingen, der damit in die 3. Liga aufstieg.