Rösler spürt die Konkurrenz

Der 33-Jährige hängt noch eine Saison dran — Angst um den Stammplatz hat er nicht.

Düsseldorf. Sascha Rösler ist viel zu erfahren. Angst um seinen Stammplatz bei Fortuna Düsseldorf hat der 33-Jährige nicht oder er zeigt sie jedenfalls nicht. „Wir haben uns in der Offensive verstärkt, aber man muss abwarten, wie sich die neuen Spieler integrieren“, sagt Rösler, der seit seiner Verpflichtung im Oktober des vergangenen Jahres maßgeblich zum sportlichen Aufschwung des Fußball-Zweitligisten in der vergangenen Saison beigetragen hat. „Unsere Mannschaft lebt vom Teamgeist, deswegen hoffe ich, dass wir uns schnell als verschworene Einheit präsentieren.“

Selbstverständlich war es nicht, dass Rösler noch eine Saison bei Fortuna drangehängt hat. „Ich habe aber in meinen Körper hineingehorcht“, sagt der versierte Stürmer, der für wenige den Typen vom angenehmen Gegenspieler darstellt. „Ich fühle mich gut, bin in dieser Phase meiner Karriere von schweren Verletzungen verschont geblieben und habe in der Rückrunde alle Spiele absolviert.“ Das sei ihm zwar vor allem in den Schlussphasen der Spiele nicht immer leicht gefallen, aber man hat es ihm nicht angesehen. „Da ist eben viel über den Willen gelaufen. Zum Ende hat für mich oft genug die Leichtigkeit gefehlt.“

Das soll diesmal anders werden. Deshalb versucht Rösler die Vorbereitung gut zu nutzen und von Anfang an konzentriert zu arbeiten — nicht zuletzt auch deshalb, weil er den Atem der Neuen, Robbie Kruse und Adriano Grimaldi, im Nacken spürt. Kruse habe große Qualitäten, meint der Routinier. „Was er im Spiel eins gegen eins kann, findet man in der 2. Liga nicht so oft.“

Andererseits sieht Rösler aber auch die taktischen Möglichkeiten erweitert. „Wir müssen ja nicht immer nur mit zwei nominellen Stürmern spielen“, erklärt der 33-Jährige, der fest davon überzeugt ist, dass es auch auswärts künftig besser laufen wird. „Zuhause sagen wir vor jedem Spiel, die hauen wir weg. Wenn auswärts nur zwei oder drei Spieler zweifeln, haben wir bei einem starken Gegner keine Chance.“

Noch deutlicher wird Rösler, wenn er darauf angesprochen wird, dass Fortuna zu den Aufstiegsfavoriten zählt. „Das ist doch Schwachsinn, mit dem Ziel Aufstieg in die Saison zu gehen“, erklärt der Stürmer. „Wenn sich jeder zerreißt, können wir das Ziel verwirklichen, oben mitzuspielen. Aber Vereine wie Frankfurt, St. Pauli, Duisburg, Bochum und Fürth sind eindeutig in der Breite besser besetzt.“

Die Fans dürfen aber träumen, die Mannschaft müsse realistisch bleiben und von Spiel zu Spiel denken. Im Pokal sei das ebenso. „Zum Glück hatte ich in meiner Karriere noch nie im Pokal Probleme mit einem unterklassigen Verein“, sagt Rösler. Die Fortuna schon, denn seit 1999 — 2:0 gegen Nürnberg — hat der Klub die erste Runde nie überstanden. Jetzt ist eben die Erfahrung eines Routiniers wie eben Sascha Rösler gefragt.

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