Fortuna hofft auf eine milde Strafe

Nach der Sperre für Ranisav Jovanovic kündigen die Verantwortlichen Einspruch an.

Düsseldorf. Ranisav Jovanovic wollte nach dem Training am Mittwoch nur schnell verschwinden. Die letzte halbe Stunde war er wegen muskulärer Probleme ohnehin nur gelaufen. Hinterher verschwand er wortlos in der Kabine, ließ sich von Masseur Bernd Restle durchkneten. Zur DFB-Sperre wollte er keinen Kommentar abgeben.

Vier Spiele soll der 29-Jährige auf der Tribüne brummen, weil die DFB-Verantwortlichen seine Aktion gegen Bielefelds Andre Mijatovic am vergangenen Freitag als Tätlichkeit auslegten. Schiedsrichter Georg Schalk hatte die Situation nicht gesehen, dafür das beinahe zeitgleiche Foul an Martin Harnik als elfmeterwürdig angesehen - Jens Langeneke traf, und die Fortuna gewann 3:2.

Der DFB ermittelte anhand der TV-Bilder, Jovanovic hatte die Szene nach dem Spiel noch so beschrieben: "Der zerrt an mir, und ich drehe mich raus. Das war keine Absicht, ihn zu treffen, ich habe es nicht einmal mitbekommen." Mijatovic hatte sich minutenlang vor dem Strafstoß behandeln lassen, er sah hinterher "eine klare Tätlichkeit", befand die Schiedsrichterleistung durchweg als "katastrophal".

Die Verantwortlichen der Fortuna kündigten Einspruch an. Noch vor dem Spiel am Sonntag gegen Oberhausen müsste verhandelt werden, sonst droht weiteres Ungemach: Denn dann würde mindestens eines der Teams "unter Protest" spielen - je nachdem, ob Jovanovic auf dem Feld steht oder nicht. Die Folgen sind - je nach Spielausgang - völlig offen.

Die Fortuna-Kollegen fühlen jedenfalls mit. "Das ist überzogen, eine Tätlichkeit sieht anders aus", sagt Oliver Fink. Kapitän Andreas Lambertz kennt das Gefühl aus der Vorwoche, vom Urteil der Sportgerichtsbarkeit abzuhängen: "Alles ist ungewiss, ein blödes Gefühl. Man kann nur abwarten." Gegen Lambertz war das Ermittlungsverfahren wegen einer angeblichen "Schwalbe" im Spiel bei 1860 München eingestellt worden. So viel Glück wird Ranisav Jovanovic nicht haben. Er darf höchstens auf eine kürzere Sperre hoffen.

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