Die große Nervenstärke des Jens Langeneke

Der Innenverteidiger trifft kurz vor Schluss per Elfmeter zum entscheidenden 3:2 für den Zweitligisten.

Düsseldorf. Die Zeit nach dem Elfmeter-Pfiff schien endlos. Jens Langeneke stand in der Mitte der Bielefelder Hälfte, hatte die Hände in die Hüften gestützt. "Ich habe einfach an nichts gedacht", sagte der Innenverteidiger der Fortuna nach dem gestrigen 3:2 des Fußball-Zweitligisten gegen Arminia Bielefeld.

Als der Bielefelder Andre Mijatovic aufgestanden war und Stadionsprecher Ilja Ludenberg die Zuschauer der Südtribüne ermahnt hatte, das Werfen von Gegenständen in den Innenraum zu unterlassen, zeigte Langeneke Nervenstärke. Zum einen, um die Sprüche von Torwart Dennis Eilhoff an sich abprallen zu lassen. "Das übliche Torwart-Geschwätz." Zum anderen, um die Kugel zum 3:2 im Tor unterzubringen.

Dass der 32-Jährige den Ball humorlos in die Mitte des Tores schoss, schien lediglich Dennis Eilhoff im Bielefelder Tor zu überraschen. Fast alle anderen unter den 30 300 Zuschauern in der Arena dürften sich an die zwei bisherigen Elfmeter des Abwehrspielers gegen den FSV Frankfurt und in St. Pauli erinnert und dessen Schuss vorhergesagt haben. Dass Langeneke schießen würde, war war ohnehin nicht zweifelhaft. Allein seine Leistung qualifizierte ihn dafür.

Nach einer starken ersten Hälfte war die Fortuna ins Trudeln geraten. "Es war ja klar, dass Bielefeld nach der Pause anders auftritt, die haben ihre 28 Punkte bisher schließlich nicht aus dem Nichts geholt", sagte Langeneke, der mehr als einmal seine Mitspieler lautstark "aufbauen" musste.

Bis in die Schlussphase, als er in einer Auswechselpause fast das gesamte Mittelfeld um sich versammelte. "Da ging es um taktische Dinge, sie sollten möglichst frühzeitig die lang nach vorn geschlagenen Bälle verhindern." Und im Abwehrzentrum hielt Langeneke den Laden zusammen. "Trotz des Bielefelder Ansturms haben wir die Ordnung behalten."

Und weil Schiedsrichter Georg Schalk den umstrittenen Elfmeter gab, sprang am Ende doch noch ein Sieg gegen den Bundesliga-Absteiger heraus.

Da könnte doch auch Langeneke, immer für deutliche Ansprachen bekannt, mal das Wort "Aufstieg" in den Mund nehmen? "Wenn wir in den zwei Spielen vor der Winterpause sechs Punkte holen, dann werden uns über die Feiertage besinnen und mal schauen, ob im neuen Jahr das Wort fällt." So leicht lässt sich der 32-Jährige eben nicht aus dem Konzept bringen.

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