Was Fans jetzt wissen müssen Fortuna stoppt den Vorverkauf

Update | Düsseldorf · Die Landesregierung plant, Zuschauerzahlen bei Großveranstaltungen zu reduzieren. Viele Fußballvereine haben bereits verkaufte Tickets storniert.

 Vorstandsvorsitzender Thomas Röttgermann.

Vorstandsvorsitzender Thomas Röttgermann.

Foto: Frederic Scheidemann

(gic) Fortuna hat in einer Mitteilung erklärt, den Vorverkauf für die Partie gegen den FC St. Pauli am 11. Dezember (20.30 Uhr) zu stoppen. Anders als andere Klubs in Nordrhein-Westfalen hat man die bereits verkauften Tickets nicht komplett storniert. Der Grund ist recht simpel – beim Zweitligisten geht man nämlich davon aus, bisher nicht mehr Kontingent verkauft zu haben, als selbst in der reduzierten Stadionauslastung erlaubt sein wird.

Dass Zuschauer-Beschränkungen wieder eingeführt werden, steht schon vor den Beratungen der Politik am Donnerstag fest. Nur wie genau? Noch unklar. In Bayern soll es künftig wieder Geisterspiele geben, während Hessen ein Viertel der Kapazität freigeben will. Fortunas Vorstandschef Thomas Röttgermann war sofort klar, dass die Bilder vom Derby zwischen Köln und Gladbach dem Fußball auf die Füße fallen würde. „Es war nicht klug, so kurzfristig noch eine Maskenpflicht anzuordnen, die der Verein in so kurzer Zeit gar nicht seriös umsetzen konnte“, sagt Röttgermann im Gespräch. „Dazu gab es in Leipzig ein Geisterspiel, in Köln dagegen volle Hütte – dieser Unterschied war zu krass, da war es klar, dass es eine Reaktion geben musste.“

Bei Ligaspielen fasst die Düsseldorfer Arena rund 52 000 Zuschauer. Von einer solchen Auslastung kann man derzeit indes nur träumen. Spitzenwert waren in dieser Saison bislang 22 458 Zuschauer gegen Karlsruhe. „Gegen den FC St. Pauli hätten wir uns tatsächlich noch etwas mehr ausgerechnet. Natürlich trifft uns das auch wirtschaftlich empfindlich“, sagt Röttgermann. „Pro 10 000 Zuschauer weniger verlieren wir etwa 150 000 bis 200 000 Euro.“

Immerhin: der Ball rollt weiter. Und Röttgermann plädiert auch nicht ganz überraschend dafür, dass das so bleibt. „Ich halte wenig davon, jetzt quasi proaktiv eine Fußballpause zu machen“, sagt er. „Ein Fußballspiel ist im Freien und unterliegt alleine schon dadurch anderen Voraussetzungen, wie wenn man ein Restaurant oder Klub besucht. Wenn in Fußballstadien wissentlich Regeln nicht eingehalten würden und es dadurch zu einer massiven Weiterverbreitung käme, dann wäre ich sofort dafür, dass wir den Betrieb runterfahren. Aber dafür gibt es aktuell überhaupt keine Indikationen.“

Unterstützung bekommt Röttgermann von vielen Kollegen aus der Branche. Der Geschäftsführer des FC Augsburg, Michael Ströll, kritisierte Forderungen unter anderen von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), bis Jahresende wieder auf Geisterspiele zu setzen. „Geisterspiele finde ich nicht verhältnismäßig“, teilte Ströll mit.

Für das Auswärtsspiel von Fortuna in Darmstadt am Freitag (18.30 Uhr) gilt die 2G-Regel (geimpft/genesen). Die Kontrolle erfolgt am Eingangsbereich durch das Ordnungsamt. Dabei sollte der Nachweis am besten digital in der Corona-Warn- oder der CovPass-App hochgeladen sein. Kinder bis sechs Jahre benötigen keinen 2G-Nachweis, für Schülerinnen und Schüler reicht das Vorzeigen des Schülertestheftes. Im Stadion – auch auf den Sitz- und Stehplätzen – muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.

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