Schreckmoment für Trainer Thioune Training: Bangen um Nicolas Gavory

Düsseldorf · Der Verteidiger bricht das intensive Training ab. Die Verletzung ist aber nicht so schlimm.

Wenn gerade ein neuer Trainer seinen Job angetreten hat, dann geht es noch einmal besonders zur Sache in den Übungseinheiten. Das ist in jedem Fußballverein der Welt so, und Fortuna bildet da keine Ausnahme. „Die Spieler, die zuletzt weniger zum Zuge gekommen sind, hängen sich jetzt natürlich ganz besonders rein“, sagt Innenverteidiger Andre Hoffmann. „Das ist ja auch ganz logisch, denn die Karten werden neu gemischt.“

So waren dann die ersten drei Einheiten unter dem neuen Chefcoach Daniel Thioune entsprechend einsatzfreudig. „Das war auch heute wieder sehr intensiv, wie gestern schon“, schildert Hoffmann. „Aber das ist ja auch nur richtig so. Wir wissen schließlich alle, worum es geht.“

Das war dann auch den beiden Trainingsspielen mit jeweils fünf gegen fünf Akteuren anzumerken. Nicht dass es ein wüstes Geholze gegeben hätte – „aber wir sollten und voll reinhängen, das war die klare Maßgabe“, berichtet Hoffmann. Die Schattenseite dieses löblichen Vorhabens: In einem dieser Trainingsspiele zog sich Nicolas Gavory eine Knöchelverletzung zu.

Der Linksverteidiger musste zunächst auf dem Platz behandelt werden, brach das Training dann ab und wurde mit dem stets bereitstehenden Golfwagen in die Kabine gefahren. Später gab der Verein allerdings Entwarnung: Der Franzose habe einen Schlag abbekommen, es sei aber nicht so schlimm.

Wenige Minuten zuvor hatte sich bereits Daniel Ginczek nach einem Zweikampf ans linke Knie gegriffen und war kurz ausgestiegen. Nach einer schnellen Behandlung stieg der Stürmer jedoch zum Glück wieder ein und erzielte sogar einen herrlichen Treffer per Direktschuss.

Allzu viele Tore gab es im Donnerstag-Training allerdings nicht zu bejubeln. Fortunas aktuell größte Schwäche ist auch im Training zu sehen: In den zurückliegenden acht Ligaspielen haben die Düsseldorfer sechsmal keinen Treffer erzielt. Natürlich hat das auch Thioune registriert und deshalb am Donnerstag den klaren Fokus auf Flanken und Torabschlüsse gelegt. Mehr als eine halbe Stunde lang ließen er und seine Assistenten von beiden Seiten Bälle hereinschlagen, die dann im Zentrum verwertet werden sollten. Allein: Die Verwertung gelang noch viel zu selten, und das lag sowohl an den Flankengebern als auch an den Abnehmern. So rief Co-Trainer Manfred Stefes nach eienr Weile ziemlich deutlich ein „more speed“ auf den Platz – als die Flanken für seinen Geschmack ein bisschen arg dezent in die Mitte gesegelt waren.

Während des Fünf-gegen-Fünf ließ Thioune dann ein markiges „Abschlüsse!“ über das Gelände schallen. Keine Frage, in Sachen Intensität liegt die Messlatte richtig hoch.

Und natürlich liegt Hoffmann richtig mit seiner Beobachtung jener Kollegen, die unter dem früheren Trainer Christian Preußer wenig bis gar nicht gespielt hatten. Leonardo Koutris zum Beispiel gibt in jeder Übung sichtlich Vollgas, darf sich auch in neuer Rolle probieren.

Beim Elf-gegen-Elf am Mittwochnachmittag ließ Thioune eine Mannschaft im 4-3-3-System spielen, die andere im 3-5-2. Koutris, eigentlich auf der linken Außenbahn zu Hause, stellte er dabei als Sechser auf; eine interessante Variante, die übrigens gar nicht so schlecht wirkte.

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