Fortuna Düsseldorf Die Belohnung fiel für Fortuna zu klein aus

Das zentrale Mittelfeld macht den Unterschied aus. In Dresden war aber viel mehr drin als ein 1:1.

Dresden. Die Enttäuschung bei Trainern und Spielern von Fortuna Düsseldorf war am Ostersamstag nach dem 1:1 (0:1) in Dresden riesig. Und Marcel Sobottka brachte es dann wohl auch auf den Punkt. „Wir ärgern uns zwar über jedes Gegentor, aber heute ist es besonders bitter, weil wir die klar bessere Mannschaft waren“, sagte der eingewechselte Mittelfeldspieler der Fortunen, der nach einer guten Stunde eine dieser Großchancen vergeben hatte.

Friedhelm Funkel benötigte im Gespräch mit den Medienvertretern nach dem Spiel auch gleich mehrere Minuten, um nur die klaren Chancen seiner Mannschaft aufzuzählen. Und Fortunas Cheftrainer hatte zudem gesehen, dass Michael Rensing beim Gegentor in der 77. Minute nicht gut ausgesehen hatte. „Michael muss den Ball halten, der zum 1:1 in die kurze Ecke geht, das weiß er, aber es gibt überhaupt keine Vorwürfe — er hat uns schon so oft Punkte gerettet, da kann so etwas passieren“, sagte Funkel, der auch seinen Mittelstürmer Rouwen Hennings in Schutz nahm. „Ich musste ihn nach 60 Minuten rausnehmen, weil er gesundheitlich angeschlagen ins Spiel gegangen war und daher auch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war.“

Aber auch die anderen Fortunen taten sich vor dem gegnerischen Tor schwer. Zwar hatte Christian Gartner Glück bei seinem Treffer zum 1:0, weil der Ball abgefälscht worden war und vom Pfosten ins Tor prallte. Aber bei seiner zweiten sehr guten Gelegenheit hatte er nicht die Übersicht. Immerhin durfte er sich ein wenig freuen: „Das war mein erstes Pflichtspieltor für die Fortuna. Es hätte vielleicht noch eines werden können, aber ich habe den Ball da extrem schlecht getroffen“, sagte der Mittelfeldspieler aus Österreich zur Chance nach der Pause, als er den mitgelaufenen Ayhan übersehen hatte und Dresdens Torhüter überlupfen wollte. „Das Ergebnis ist sehr enttäuschend, das Spiel war richtig gut — wir müssen aber noch kaltschnäuziger vorm Tor werden.“ Da bezog sich Gartner gleich mit ein, obwohl er an diesem Tag zu den stärksten Fortunen zählte.

Die überzeugende Leistung des zentralen Mittelfelds war der Schlüssel, um den Gegner so zu beherrschen. Gartner spielte mehr auf der linken Seite. Dafür agierte Oliver Fink zentraler und zeichnete sich durch eine große Übersicht und Zweikampfstärke aus. Auch Kaan Ayhan knüpft langsam wieder an seine starke Form der Hinrunde an und sorgte defensiv gemeinsam mit dem „Aufräumer“ Adam Bodzek, dass die Dresdner in der Mitte einfach kein Durchkommen fanden und immer wieder hintenrum spielen mussten. Nur einmal gelang der steile Pass und führte prompt zum unnötigen Gegentreffer.

„Ich habe Marcel Sobottka erst am Morgen informiert, dass er auf der Bank beginnt, so lange war ich unschlüssig über die Aufstellung“, sagte Trainer Funkel. „Der Grund für meine Entscheidung war, dass Olli Fink sich zentral derzeit sehr wohl fühlt, und Garti auch links gut spielen kann. Er sieht viele Dinge — leider nicht, dass Kaan in der einen Szene völlig frei war,“ Der anfängliche Ärger beim Trainer der Fortuna wich so langsam der Überzeugung, dass die Leistung von Fortuna in Dresden Mut machen sollte. „Ich bin nämlich aufgrund unserer guten Leistung überzeugter denn je, dass wir unser Ziel am Saisonende erreichen werden“, sagte Funkel.

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