Klares Foul, aber kein Elfmeter

Borussias unglücklicher Auftritt in Nürnberg. Ex-Gladbacher Kluge trifft zum Tor des Tages.

Nürnberg. Max Eberl ist seit 1999 ununterbrochen bei der Gladbacher Borussia, hat beim VfL als Spieler, Nachwuchskoordinator sowie Sportdirektor schon einiges erlebt. Nach der 0:1-Pleite beim 1. FC Nürnberg wirkte aber auch der 35-Jährige für einen kurzen Augenblick ratlos.

"Ich kann mich wirklich nicht daran erinnern, wann wir das letzte Mal auswärts so dominant gespielt haben", antwortete Eberl achselzuckend auf die entsprechende Frage eines Journalisten. Für ein Auswärtsspiel sei das richtig gut gewesen, ergänzte der Manager der Borussia.

Was zumindest die offizielle Statistik bestätigt: Klarer Vorteil Gladbach bei Ballbesitz, Flanken, Ecken, Torschüssen oder gelungenen Pässen. Wie konnte es dann geschehen, dass der VfL gegen einen tumb aufspielenden "Club", gegen einen letztendlich schwachen Aufsteiger, das Nachsehen hatte?

Der letzte Pass, die nötige Konsequenz, die Zielstrebigkeit habe gefehlt, so Eberl. Gemeint war damit wohl vor allem der argentinische Stürmer Raul Bobadilla, der zu überhastet die Riesen-Chance (46.) zum Ausgleich vergeben hatte.

"Man hätte es den Nürnbergern aber auch beim Tor des Tages zu leicht gemacht, erklärte Eberl. Ausgerechnet Peer Kluge war nach einem Konter vor Gladbachs Jaurès am Ball und bugsierte in der sechsten Spielminute die Kugel mit dem Schlappen über die Linie.

"Das war schon ein komisches Gefühl für mich. Es weiß ja jeder, dass mein Herz immer noch ein bisschen an der Borussia hängt. Aber in diesem Moment konnte ich darauf keine Rücksicht nehmen", gestand der Ex-Borusse später im Gespräch mit unserer Zeitung.

Doch nicht nur Kluge nahm keine Rücksicht auf die Gäste vom Niederrhein: Auch Peter Gagelman trug seinen Teil zu einer laut VfL-Trainer Michael Frontzeck "absolut unverdienten Niederlage" bei. Der Unparteiische pfiff nicht, als in der 70. Minute Karim Matmour von Dennis Diekmeier im Strafraum regelrecht umgesäbelt wurde.

"Ein klares Foul. Wenn er das nicht pfeift, weiß ich nicht, was man überhaupt pfeifen soll", echauffierte sich Frontzeck später. "Es gibt so Tage, an denen alles gegen dich läuft", schob der 45-Jährige hinterher, ehe er den Blick schon auf den kommenden Gegner Hoffenheim richtete: "Eine der stärksten Mannschaften der Liga. Da müssen wir noch eine Schippe drauflegen."

Gegen den Klub aus dem Kraichgau könnten dann auch wieder Stürmer Rob Friend und Logan Bailly zur ersten Elf gehören. Friend feierte in Nürnberg nach fünfmonatiger Verletzungspause ein gelungenes Comeback.

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