Borussia Mönchengladbach Ausgebremst! - Die nächsten drei Spiele entscheiden wo es für die Fohlenelf langgeht

Berlin · Im zwölften Spiel dieser Bundesliga-Saison kassiert Borussia Mönchengladbach seine dritte Niederlage. Drei Spiele binnen zehn Tagen können nun zeigen, wie weit die Mannschaft in ihrer Entwicklung wirklich ist.

 Alassane Plea von Borussia Mönchengladbach läuft nach verpatzter Torchance schreiend über das Spielfeld.

Alassane Plea von Borussia Mönchengladbach läuft nach verpatzter Torchance schreiend über das Spielfeld.

Foto: dpa/Andreas Gora

Sie hüpften, tanzten und feierten ausgelassen vor ihren Fans. Ein in dieser Saison schon sehr häufig gesehenes Bild nach Spielen von Borussia Mönchengladbach. Dieses Mal allerdings war dabei etwas nicht wie bisher sonst so oft, es war der Jubel der anderen. Mit 0:2 (0:1) hatte sich die "Fohlenelf" beim Bundesliga-Neuling 1. FC Union Berlin geschlagen geben müssen. „Wir haben heute nicht das gezeigt, was wir können. Wir sind im Angriff nie so wirklich richtig durchgekommen", meinte Gladbachs Angreifer Patrick Herrmann.

Der 28-Jährige hatte Pech, dass sein Kopfball in der zwölften Minute nur an den Pfosten klatschte. Im Nachhinein betrachtet war es die Schlüsselszene der Partie. Mit einer Führung im Rücken hätte die Borussia ihren unter Trainer Marco Rose geänderten Spielstil wohl gewinnbringend durchdrücken können. Dass Anthony Ujah jedoch drei Minuten später nach einer übereifrigen Aktion von Denis Zakaria einen Konter zum 1:0 für Union vollenden konnte, spielte dann den "Eisernen" in die Karten. Taktisch erstaunlich diszipliniert machte der Aufsteiger fortan die Räume eng und Gladbach verfiel ins alte Muster. Viel Ballbesitz, wenig Ideen.

„Diese Niederlage wirft uns sicher nicht zurück"

„Leider ist es uns diesmal nicht gelungen, das 1:0 zu erzielen", sagte Weltmeister Christoph Kramer. Die Fans nahmen es nicht tragisch, sie applaudierten ihrer Mannschaft nach dem Abpfiff dennoch und skandierten "Spitzenreiter". An Platz eins konnte die erst dritte Niederlage am bereits zwölften Spieltag nichts ändern, Mittelfeldakteur Florian Neuhaus aber nahm die Partie im mit 22 012 Zuschauern ausverkauften Stadion an der alten Försterei in Köpenick nicht so leicht. „Es hat gezeigt, dass wir einfach doch noch nicht derart weit sind, wie wir von vielen beschrieben worden sind."

Gegen tief stehende Gegner und dann auch noch in Rückstand fehlt allerdings nicht nur den Gladbachern häufig die Kreativität, um durchschlagskräftig zu werden. Daher gibt es bei den "Fohlen" auch keine grundsätzlichen Zweifel. „Wir machen weiter wie bisher. Schließlich haben wir keine grottenschlechte Leistung gezeigt. Eine Niederlage gehört immer mal dazu, sie wirft uns sicher nicht zurück und sie wird auch nicht die letzte gewesen sein. Wichtig ist, wie wir mit ihr umgehen", erklärte Kramer.

Berlin war in diesem Jahr schon einmal der Wendepunkt

Genau das wird nach den Erfolgen der vergangenen Wochen spannend zu beobachten. Zwar hinkt der Vergleich ob des Zeitpunktes in der Saison, doch die Reaktionen auf den Rückschlag ähneln denen vom Frühjahr. Damals schien bei zehn Punkten Vorsprung die Qualifikation zur Champions League sicher, das 0:3 gegen Hertha BSC nur ein Betriebsunfall. Dann aber folgten ein glückliches 1:1 in Frankfurt, ein 0:3 gegen Wolfsburg und ein 1:5 gegen die Bayern. Jetzt ist die Konstellation ähnlich. Wieder ist die "Fohlenelf" von Berlinern ausgebremst worden. Wird sie beim Wolfsberger AC sowie im erneuten Heimspiel-Doppelpack gegen Freiburg und erneut die Bayern nun auch abermals abgestoppt? Oder ist die Mannschaft in ihrer Entwicklung weiter?

„Der Fußball, den wir spielen, ist deutlich besser als in der vergangenen Saison. Marco Rose lässt aktiver und attraktiver agieren. Das ist mitunter sicherlich riskant, aber so möchte er es haben und deshalb fängt er auch nicht an zu wackeln, wenn ein paar Dinge mal nicht funktionieren“, sagte Manager Max Eberl. Bei Union war so ein Tag, in der Nachspielzeit setzte das Team des Maskottchens "Ritter Keule" in Person von Sebastian Andersson den alles entscheidenden Hieb. „Wir wollen weiter so lange als möglich oben mit dabei bleiben“, sagte Eberl dennoch. Schon die nächsten zwei Wochen werden Hinweise zur Umsetzung des Ziels liefern.

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