DFB-Pokal Fohlenelf unterliegt Dortmund erneut - eine Analyse

Dortmund · Nächster Anlauf, nächste Niederlage. Elf Tage nach der unglücklichen Liga-Pleite (0:1) zieht Borussia Mönchengladbach auch im DFB-Pokal bei der Namenscousine aus Dortmund den Kürzeren.

v.l. Nico Schulz, Denis Zakaria (Gladbach)

v.l. Nico Schulz, Denis Zakaria (Gladbach)

Foto: WITTERS/TimGroothuis

Die Fohlen-Elf unterlagen beim BVB nach einem packenden Schlagabtausch in der zweiten Hauptrunde am Ende mit 1:2 (0:0). Thuram hatte die Gäste vom Niederrhein zunächst in Führung gebracht, ehe Dortmunds Brandt per Doppelpack die Partie noch drehen konnte.

Der Spieler des Spiels: Der heißt Julian Brandt. Der 23-Jährige sorgte mit zwei Treffern binnen drei Minuten dafür, dass die Dortmunder nicht vor heimischem Publikum ein Aus im DFB-Pokal erleben müssen. Nach dem Schlusspfiff sagte der Nationalspieler und Matchwinner: „Vielleicht ist so ein Sieg nach einem Rückstand, wir haben nach 70 Minuten in der Bredouille gesteckt, wertvoller, als ein klassisches 4:0. Wir haben als Mannschaft das Ding noch gedreht. Das schweißt zusammen und tut einfach gut.“

Der Aufreger des Spiels: So sehr die Dortmunder sich am Ende auch über das glückliche Weiterkommen im Pokal freuen durften – der Ausgleichstreffer des BVB zum 1:1 durch Brandt hätte nicht anerkannt werden müssen. Schiedsrichter Benjamin Cortus und seine Assistenten hatten zuvor eine Abseitsstellung von Brandt nicht erkannt und den Treffer anerkannt. Und da in der zweiten Runde des DFB-Pokals noch kein Videoassistent zum Einsatz kommt, konnte die Szene, die beim Studium der TV-Bilder recht deutlich war, auch nicht mehr korrigiert werden. Gladbachs Manager Max Eberl sagte später: „Das 1:1 war Abseits. Dass der Verein, der sich so für den Video-Assistenten einsetzt, jetzt so bestraft wird, das ärgert mich maßlos.“

Der Platzverweis des Spiels: Schiedsrichter Benjamin Cortus hatte bei der Pokalschlacht in Dortmund einiges zu tun, wirkte mehrfach überfordert bei seinen Entscheidungen. Das brachte Gladbachs Trainer Marco Rose wiederholt auf die Palme, mehrfach beklagte sich der 43-Jährige beim Vierten Offiziellen und bei Cortus über die Entscheidungen der Unparteiischen. In der Nachspielzeit hatte Rose erneut lamentiert und gemeckert, als Cortus dem BVB einen Eckstoß zusprach, der offenkundig keiner war – der Schiedsrichter zückte dann kurzerhand die Rote Karte und verwies Rose vom Spielfeldrand. Das DFB-Sportgericht des DFB hat Rose dafür zu einem Innenraumverbot für das nächste Pokalspiel verurteilt. Nach dem Aus in Dortmund findet Gladbachs nächster DFB-Pokal-Auftritt allerdings erst im Sommer 2020 statt.

Die Trainer-Stimmen zum Spiel:

Lucien Favre (Trainer Borussia Dortmund):

„Wir sind sehr glücklich, dass wir eine Runde weitergekommen sind. Es war ein sehr schwieriges Spiel, am Ende haben wir gegen eine sehr gute Mannschaft, die momentan die Bundesliga anführt, gewonnen. Es ist sehr wichtig, dass wir das Spiel trotz des zwischenzeitlichen Rückstands noch gedreht haben, und wir jetzt im Achtelfinale stehen.“
Marco Rose (Trainer Borussia Mönchengladbach):

„Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, die über 90 Minuten eine tolle Leistung gezeigt hat. Sie haben sehr mutig Fußball gespielt. Im Spiel nach vorne hatten wir ein paar Unsauberkeiten drin, aber in Summe waren wir sehr nahe dran, eine Runde weiterzukommen. Das haben wir leider nicht geschafft, daher sind wir sehr enttäuscht. Die Jungs haben alles rausgehauen, in der Schlussphase hat der BVB aber leider aus zwei Chancen zwei Tore gemacht. Am Ende habe ich die Rote Karte gesehen, weil ich etwas Falsches gesagt habe. Wenn ich mich da in der Wortwahl vergriffen habe, tut mir das leid.“

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