Nicht gesiegt, trotzdem Karlsruhe neuer Spitzenreiter

Leipzig (dpa) - Ausgerechnet der beim Karlsruher SC einst ausgemusterte ehemalige Nationalspieler Marco Engelhardt hat dem KSC die Tabellenführung in der 3. Fußball-Liga verschafft.

Denn durch Engelhardts Siegtor für Rot-Weiß Erfurt zum 2:1 über den VfL Osnabrück genügte Karlsruhe am Samstag ein 0:0 gegen Arminia Bielefeld, um die Osnabrücker zu entthronen. Trotzdem erwiesen sich die Arminen als Spaßbremse. Durch das Remis ging die großartige Siegesserie des KSC nach zehn Dreiern zu Ende.

Karlsruhes Trainer Markus Kauczinski freute sich dennoch. „Ich bin absolut zufrieden, heute hat es eben nicht zu mehr gereicht“, sagte er. Immerhin ist sein Team nicht nur Erster, sondern nun schon 14 Spiele in Serie ungeschlagen. Was Bielefelds Coach Stefan Krämer wohl im Blick hatte, als er anerkannte: „Wir haben gegen die beste Mannschaft der Liga nicht verloren. Das ist gut so.“

Osnabrücks Start nach der Winterpause ist derweil mit der zweiten Niederlage nacheinander missglückt. Zwar erwischten die Niedersachsen einen Superstart. Doch die Thüringer glichen schnell aus und schafften durch einen Hammer von Engelhardt noch den Sieg. „Das war ein Sonntagsschuss am Samstag“, schwärmte Erfurts Trainer Alois Schwartz, lobte aber sein ganzes Team: „Wir haben trotz unserer vielen Ausfälle große Laufbereitschaft und Aggressivität gezeigt.“

Auch Engelhardt stellte nicht sich, sondern das Team in den Vordergrund: „Wir haben verdient gewonnen, weil wir Moral, Kampf und Leidenschaft gezeigt haben.“ Osnabrücks Coach Claus-Dieter Wollitz verweigerte derweil im ersten Frust seinem Kollegen Schwartz den Handschlag. Bitter auch: Keeper Nils Zumbeel kam für den gesperrten Marcel Rickert zu seinem vierten Saisonspiel. Doch alle vier gingen verloren, auch wenn der 23-Jährige in Erfurt diesmal bester Mann war. „Wenn man viermal spielt und nie punktet, hinterfragt man sich schon. Aber heute lag es sicher nicht an mir“, meinte der Torwart.

Preußen Münster konnte Osnabrücks zweite knappe Pleite nur zum Sprung auf Platz zwei nutzen. Denn der bisherige Dritte kam zu Hause gegen den SV Wehen Wiesbaden nicht über ein 0:0 hinaus. „Zum Glück hat der Gegner seine beiden Chancen nicht genutzt. Jetzt heißt es Mund abputzen und nach vorne schauen“, sagte Münsters Fußballlehrer Pavel Dotchev.

Derweil geht die Negativserie von Hansa Rostock weiter. Trotz Führung verlor der Zweitliga-Absteiger beim Chemnitzer FC mit 1:2. „Schlussendlich muss man auch aus Niederlagen das Beste herausziehen. Und auch wenn es sich paradox anhört: Heute habe ich viele positive Ansätze meiner Mannschaft gesehen“, meinte Hansa-Coach Marc Fascher nach dem siebten sieglosen Spiel nacheinander.

Am Sonntag bewahrte Marcel Ziemer den 1. FC Saarbrücken vor einer Blamage. Der Torjäger markierte beim 3:3 gegen die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund alle drei Treffer. Die SpVgg Unterhaching verlor trotz Heimvorteils und Führung gegen Aufsteiger Hallescher FC 1:3.

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