Aachen trotzig: „Wir geben nicht auf“

Aachen (dpa) - Die Rettung vor dem Sturz in die 3. Fußballliga hat Alemannia Aachen nach der 0:3-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt nicht mehr in eigener Hand, beim Traditionsclub gibt es indes noch immer ein winziges Stück Hoffnung.

„Wir werden jetzt den Teufel tun und bestimmt nicht aufgeben. Die Mannschaft geht beherzt in die nächsten Spiele und kämpft um die letzte Chance“, sagte Trainer Ralf Aussem.

Die Hessen feierten in der alten Kaiserstadt den Aufstieg in die Bundesliga, die Alemannia taumelt als Spitzenreiter der ewigen Zweitligatabelle dem zweiten Abstieg aus der 2. Liga nach 1990 entgegen. Zudem hatten die Aachener Verantwortlichen am Tag nach der schmerzhaften Niederlage viel zu tun, um das Tivoli-Stadion schnell wieder in den Normalzustand zu versetzen.

Denn die Eintracht-Fans richteten nach dem Abpfiff bei ihrem Sturm auf den Platz Sachschäden in Höhe von 75 000 Euro an. 200 Quadratmeter Rasen wurden zerstört, Sitzschalen und ein Fluchttor aus den Verankerungen gerissen, ein Tor samt Netz wurde völlig demoliert. „Wenn Aufstiegsfreude in Vandalismus ausufert, dann fehlt uns dafür jegliches Verständnis“, sagte Alemannias Geschäftsführer Frithjof Kraemer. Immerhin sei von den Frankfurter Verantwortlichen die Übernahme der Kosten bereits zugesagt worden.

Sicherheitskräfte verhinderten weitere Übergriffe, insgesamt wurden allerdings 40 Personen leicht verletzt. „Für uns geht es jetzt darum, das Stadion bis zum Heimspiel am kommenden Sonntag wieder in einen ordnungsgemäßen Zustand zu bringen“, meinte Kraemer.

Dabei geht es gegen den Konkurrenten Karlsruher SC um die letzte Chance. Um den direkten Abstieg zu verhindern, müsste Aachen (25 Punkte) die Partien gegen Karlsruhe und 1860 München gewinnen. Zudem dürfte der KSC (30), der auf dem 16. Tabellenplatz liegt, zum Saisonabschluss gegen Frankfurt nicht siegen. Eintracht-Coach Armin Veh kündigte an, dass die Hessen gewissenhaft in das Match in Karlsruhe gehen und alles daransetzen wollen, einen Sieg zu holen: „Wir lassen jetzt nicht nach, versprochen ist versprochen.“

„Natürlich zieht dich so ein 0:3 gegen Frankfurt mit unglücklichen Gegentoren in dieser Saisonphase richtig runter. Aber es sind noch sechs Punkte zu vergeben, die wir uns holen wollen“, meinte Alemannia-Sportdirektor Erik Meijer. Der Niederländer nahm viel Mut aus der Partie mit, die Aachen zumindest im ersten Abschnitt ausgeglichen gestalten konnte.

„Hätten wir in der Saison immer so gespielt wie gegen die Eintracht, hätten wir jetzt nicht diese brisante Situation“, analysierte Meijer. „Wir geben nicht auf“, erklärte Mittelfeldspieler Albert Streit, der am Sonntag gegen Karlsruhe wegen einer Gelbsperre allerdings fehlen wird.

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