Düsseldorfer EG Ist der Kampf um das DEG-Tor bereits entschieden?

Mathias Niederberger hat zuletzt viereinhalb Spiele in Folge gemacht. Und Bobby Goepfert wird sich nun wohl hinten anstellen müssen.

Düsseldorfer EG: Ist der Kampf um das DEG-Tor bereits entschieden?
Foto: homü

Düsseldorf. Wenn Christof Kreutzer nach Mathias Niederberger gefragt wird, sind Emotionen garantiert. Am Sonntag, nach dem 2:1-Sieg gegen Köln, war binnen Minuten die ganze Bandbreite der Kreutzer’schen Gefühlswelt zu erleben. Kaum kam die Sprache auf seinen Lieblingsschüler (32 Paraden bei 33 Schüssen), hellte sich die Miene des DEG-Trainers auf: „Tja, Düsseldorfer Jung“, scherzte Kreutzer und schwärmte: „Er ist sehr beständig, hat das Selbstvertrauen und strahlt die Sicherheit aus.

Für die Mannschaft ist das sehr wichtig, gerade bei solchen Gegnern. Wir freuen uns darüber.“ Doch weit her war es nicht mit eben jener Freude, die innerhalb einer Nanosekunde aus dem Gesicht des Eishockey-Lehrers wich. Dafür reichte die Frage nach der Zukunft des 22 Jahre alten Torhüters, der nur auf Leihbasis in der Heimat spielt: „Niederberger ist dieses Jahr hier, kein weiterer Kommentar, ganz einfach. Die Frage ist schon beantwortet, und die Antwort behalte ich für mich“, polterte Kreutzer.

Dabei dürfte diese Antwort viele DEG-Freunde umtreiben. Entwickelt sich Niederberger doch gerade zur Nummer eins. So eine hatte Kreutzer vor der Saison ja ohnehin gesucht, nachdem sich Tyler Beskorowany nach Nordamerika verabschiedet hatte und keiner wusste, wie es mit dem lange verletzten Bobby Goepfert weitergeht. Doch dann zeigte der US-Amerikaner bei seinem ersten Spiel in Turku (2:1 n.P.) eine Fabelleistung und legte auch in der Liga gut los.

So blieb den DEG-Trainern gar nichts anderes übrig, als die Entscheidung auf der wichtigsten Position zu vertagen. Bis zum achten Spieltag durfte jeder vier Mal ran.

Bis Goepfert gegen Augsburg (2:4) vier Tore bei nur elf Schüssen kassierte und nach 35 Minuten vom Eis ging. Viereinhalb Spiele hat Niederberger seitdem in Folge gemacht. Am Wochenende stand Goepfert nicht mal im Kader. Laut Kreutzer aber nur, um dem dritten Torwart Felix Bick einzubeziehen. „Der Junge arbeitet immer hart im Training und war letztens für Nauheim (Kooperationspartner in der DEL 2) gegen Bietigheim der herausragende Spieler.

Er muss Anerkennung bekommen“, sagte der 48-Jährige und verwies auf Goepferts Verhalten in der Sache: „Bobby ist ein Superprofi, der hat Verständnis für alles.“ Und brauche seine Pausen. „Vor drei Monaten dachten wir, dass er vielleicht gar nicht mehr spielt. So können wir alles professionell und in Ruhe aufbauen. Und das tut Bobby auch gut.“

Natürlich werde er wieder Einsätze kriegen, versicherte Kreutzer und sagte danach einen interessanten Satz: „Auch wenn du eine klare Nummer eins hast, braucht die Erholung.“ Die konsequente 50/50-Rotation könnte also erst mal vorbei sein. Niederberger gefällt es, mehrmals in Folge zu spielen: „Das merkt man schon, es tut gut. Dann gewinnt man auch an Selbstvertrauen und es macht Spaß.“ Nicht nur ihm. 1,9 Gegentore im Schnitt, 93,9 Prozent Fangquote. Von Beskorowany spricht längst keiner mehr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort